Besondere Auszeichnung für vier langjährige Ehrenamtliche

Hungen (pm). Anlässlich der Delegiertenversammlung des Chattia-Sängerbundes (CSB) am Samstag in Inheiden überreichte Landrätin Anita Schneider vier verdienten Chor-Mitgliedern den Ehrenbrief des Landes Hessen und des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier. In ihrer Laudatio ging Schneider auf das Ehrenamt, die Vereinsarbeit und die Coronapandemie ein.
»Ich fürchte, ich muss auch singen«, sagte sie, als sie die Arbeit und das Engagement der Chöre im Dorf für die Gemeinschaft würdigte. Nachdem die Politik einst aus den Vereinen erwachsen sei, komme sie heute wieder zurück in die Vereine, so Schneider weiter. Die Vereinsarbeit lebe vom Ehrenamt, aber ohne Ehrenamt gebe es auch keine Vereine. So freue sie sich, dass sie Mitarbeiter in verantwortungsvollen Positionen mit dem Landesehrenbrief würdigen dürfe. Es sei eine ganz besondere Auszeichnung, die der damalige Ministerpräsident Albert Osswald 1973 ins Leben gerufen habe, erklärte die Landrätin.
»Impfen ist das Mittel gegen Corona«, sagte Schneider, Impfen mache das Leben in der Gemeinschaft wieder möglich. »Sie alle haben eine schwere Zeit gehabt«, in der vieles nicht möglich gewesen sei. Auch die digitalen Formate hätten es nicht gebracht. Denn gemeinsam singen sei auch ein Stück weit gemeinsam leben. Jetzt wolle sie vier verdiente Frauen und Männer für insgesamt 90 Jahre Ehrenamt auszeichnen.
Thomas Schnurr erhielt für 18 Jahre Vorstandsarbeit im Gesangverein Liederkranz Hungen als derzeit 1. Vorsitzender, zuvor auch 2. Vorsitzender und Geschäftsführer, die Auszeichnung.
Von 2007 bis heute ist Christa Spamer Schriftführerin des Gesangvereins Concordia Langsdorf. Ihre 14 Jahre ehrenamtliches Engagement wurden ebenfalls mit dem Landesehrenbrief gewürdigt.
40 Jahre im Ehrenamt ist der Eberstädter Volker Weisel engagiert, davon neun Jahre in der Politik als Stadtverordneter der Stadt Lich und Ortsbeirat von Eberstadt. Zudem ist Volker Weisel seit 27 Jahren Vorsitzender des Gesangverein Liederkranz Eberstadt, dem er davor neun Jahre als 2. Vorsitzender gedient hat. In der evangelischen Kirchengemeinde Eberstadt/Kloster Arnsburg ist er seit zwölf Jahren Mitglied des Kirchenvorstandes.
Gerlinde Wenzel führt den Gesangverein Concordia Langsdorf seit 2007 als Vorsitzende. Davor war sie drei Jahre 2. Vorsitzende. Seit 1997 engagiert sie sich zudem jede Woche in der Langsdorfer Bücherei als ehrenamtliche Helferin.
Gemeinwesen profitiert
Durch den Chattia-Sängerbund wurden Josef Deisinger, Werner Fuchs, Horst Jüngel, Helmut Müller, Kurt Müller, Gerhard Schäfer und Karl-Heinz Weil, alle Germania Bellersheim, für ihr mehr als 65 Jahre dauerndes aktives Sängerleben geehrt. Die Ehrungen endeten mit einem Zitat von Franz von Assisi: »So ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen.«
Thomas Schnurr, 1. Vorsitzender von Liederkranz Hungen, hatte die Veranstaltung eröffnet. Die letzten 14 Monate seien keine leichte Zeit für die Chöre und Musiker gewesen, sagte der Hungener Bürgermeister Rainer Wengorsch, weil Singen und Musizieren lange Zeit verboten gewesen sei. Gemeinsames Musizieren führe Menschen zusammen. Davon profitiere auch das Gemeinwesen, denn Gemeinsinn und Zusammengehörigkeit werden gestärkt. Die Chöre bereiteten den Menschen Freude und vermittelten Zuversicht, erklärte der Bürgermeister.
Die Delegierten hörten die Berichte der Vorsitzenden Andrea Eller, der Rechnerin Heidrun Meyer, der Jugendreferentin Anja Gottwalz und der Kassenprüfer. Andrea Eller stellte ihrem Bericht ihr kleines Gedicht »Singen ist gesund« voran, in dem es heißt, »wer nicht atmet, der singt schlecht« und »die Wahrheit, die ich euch kund, vieles Singen ist sehr gesund«.