750 Bäume für die Zukunft

Hungen (pad). 750 Jahre ist es her, dass der Name des Dorfes Nonnenroth erstmals in einer Urkunde erwähnt wurde. Zwar noch in leicht anderer Schreibweise, aber zweifelsfrei war das Dörfchen zwischen Hungen und Röthges gemeint, durch das später einmal Luther gezogen sein soll.
Bis auf das Orgelfestival »Pop meets Classic« mussten alle Termine zum Dorfgeburtstag bislang ausfallen - Covid-19 machte den jahrelangen Planungen einen Strich durch die Rechnung. Die Organisatoiren und den NABU Nonnenroth freut es darum besonders, dass gerade eine nachhaltige Aktion nun stattfinden kann: 750 Bäume sollen gesetzt werden.
»Nonnenroth soll auch für künftige Generationen lebenswert und attraktiv bleiben«, erklärte NABU-Vorsitzender Heinz Weiss. Die Naturschützer wollen darum zusammen mit allen Bürgern am Samstag, 20. November, einen Bürgerwald setzen.
Dorf lebenswert erhalten
»Der Klimawandel und das massenhafte Aussterben vieler Tier- und Pflanzenarten ist ein globales Problem und macht auch vor unserer Haustür nicht halt«, sagt Weiss. Dies konnte man in Nonnenroth vor zwei Jahren deutlich miterleben, als der Jugendwald Opfer der Rußrindenkrankheit wurde. Einst von Kindern und Jugendlichen 1988 gepflanzt, hatte der Pilz die Ahornbäume befallen. Diese wurden abgeholzt und verbrannt.
Doch mit diesem Rückschlag will man sich nicht abfinden. »Deshalb möchten wir hier vor Ort ein sichtbares Zeichen setzen und gemeinsam in Nonnenroth einen wichtigen Beitrag für den Schutz unserer Heimat und Umwelt leisten«, sagt der Naturschützer.
Für die Pflanzaktion wurde in Abstimmung mit den Forstwirten und der Stadt Hungen eine Fläche ausgesucht, auf der zuletzt ein Fichtenbestand Opfer des Klimawandels geworden war.
Die 750 Bäumchen werden von der Stadt Hungen gestellt, die Pflanzaktion wird zusammen mit Forstservice Taunus und den Forstwirten der Stadt Hungen durchgeführt. Die Pflanzlöcher sind zum Teil vorbereitet. Die Aktion findet auch bei Regen statt - über diesen würden sich die Setzlinge im Gegenteil sogar besonders freuen.
Um die Lücke im Wald zu schließen, braucht es viele helfende Hände. Diese können sich bei Heinz Weiss unter weiss.heinz@web.de, 0 64 02/24 08 oder 01 51/22 86 07 85 melden. Dort erhalten sie auch ausführliche Informationen zu Ablauf, Ausrüstung und entsprechenden Hygienemaßnahmen.
Alle Teilnehmer bekommen zum Abschluss eine Urkunde. Sollte die Pandemielage es zulassen, ist zudem ein Imbiss an der NABU-Hütte vorgesehen.
Geplant ist, dass die NABU-Kids und alle Interessierten sich aktiv um die Bäumchen kümmern und sie beim Wachsen und Gedeihen unterstützen. Patenschaften können übernommen werden.