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Wie viel Spielraum soll es sein?

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Von: Rüdiger Soßdorf

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Heuchelheim (so). »Wir wollen hier nicht ungehindert planen«, sagt der Grünen-Gemeindevertreter Stephan Henrich. Und verweist auf die Zielvorstellungen, die im zurückliegenden Jahr gemeinsam mit Bürgern entwickelt wurden und die in einen »Masterplan 2040« für Heuchelheim gemündet sind. Das führt er bei der Diskussion um den künftigen Regionalplan ins Feld, die derzeit in der Heuchelheimer Kommunalpolitik läuft.

Denn der Plan, der im Entwurf vorliegt, billige den Kommunen reichlich Spielräume zu, sagte Henrich im Hauptausschuss der Gemeindevertretung. Mehr Spielräume jedenfalls, als es dem Grünen lieb ist, der auf den notwendigen Schutz landwirtschaftlicher Flächen und regionaler Grünzüge verweist.

Vermutungen, es solle doch in größerem Maß Siedlungszuwachs in der Gemeinde mit der kleinsten Gemarkungsfläche im ganzen Kreis Gießen geben, weist Bürgermeister Lars Burkhard Steinz derweil zurück: »Es ist nicht so, dass hier die Naturzerstörer stehen.« Vielmehr gehe es darum, späteren Generationen Möglichkeiten zu bewahren. Es sei jedenfalls nicht beabsichtigt, auf 10 000 Einwohner zu wachsen. In Heuchelheim und Kinzenbach wohnen derzeit rund 8000 Menschen. Steinz widersprach Henrich auch bei dessen Argumentation mit dem Masterplan: Der sei »eine wichtige Leitlinie, aber nicht das Grundgesetz der Gemeinde Heuchelheim«. Unterstützung erfährt der restriktive Kurs der Grünen derweil in der ebenfalls oppositionellen SPD. Auch diese fordert eine Neuausrichtung des Regionalplans und wendet sich gegen einen zu großen Flächenverbrauch für Siedlung und Gewerbe. »Dürfen wir noch Baugebiete ausweisen, obwohl in Heuchelheim dutzende Grundstücke unbebaut sind?«, legt Sozialdemokrat Johannes Klameth den Finger auf einen wunden Punkt: die sogenannten »Enkelchen-Grundstücke«, die von Eigentümern aufbewahrt werden. Änderungsanträge der Grünen zum Regionalplan wurden derweil von der Mehrheit abgelehnt. Am kommenden Dienstag (19 Uhr, MZH Kinzenbach) wird die Gemeindevertretung die Stellungnahme zum Regionalplan abschließend beraten.

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