Heuchelheim: Anwesen vor Modernisierung – Neues Dorfzentrum für Kinzenbach

In der alten Dorfschule an der Kinzenbacher Bahnhofstraße steht jetzt der Einbau eines Aufzugs an. Das ist der Auftakt der Arbeiten für die kommenden Jahre. Denn das vor mehr als 100 Jahren gebaute Haus soll sich zum neuen Dorfzentrum entwickeln.
Heuchelheim – Erstes Geld dafür wird im Haushalt bereitgestellt. Im Investitionsprogramm der Gemeinde sind für dieses Jahr zwei Millionen Euro vorgemerkt; weitere 400 000 für das Jahr 2023. Bürgermeister Lars Burkhard Steinz erwartet in den Gremien in den kommenden Wochen - voraussichtlich im Finanzausschuss und in der Gemeindevertretung - »eine engagierte Diskussion« angesichts der kräftigen Kosten. Gleichwohl: Die Kommunalpolitiker stehen nach Jahren der Vorplanung bei den Kinzenbachern - insbesondere den Ortsvereinen - im Wort. Insofern schätzt der Bürgermeister, dass die Mittel zum weiteren Ausbau von der Gemeindevertretung freigegeben werden.
Das stattliche Anwesen hat eine Nutzfläche von 650 Quadratmetern und steht auf einem 3000 Quadratmeter großen Grundstück. Es diente bis 2006 als Grundschule und stand danach länger leer. Kurz nachdem die Gemeinde es vom Kreis zurückerworben hatte, zogen dort vorübergehend Flüchtlinge ein.
Neben der Arbeiterwohlfahrt und dem Deutschen Roten Kreuz haben die Vereine des Dorfes vielfältige Nutzungsideen angemeldet. So wird es im Erdgeschoss einen Multifunktionsraum für Geburtstage, Vorträge oder Versammlungen mit Küche geben, gegebenenfalls ein Café. Hinzu sollen Sitzungs- und Besprechungsräume sowie Abstellräume kommen, des Weiteren eine Hausmeisterwohnung und eine Notwohnung, die die Gemeinde für Fälle plötzlicher Obdachlosigkeit vorhalten muss.
Kein kleiner Nahversorger
Von den Grünen angeregt war zudem, dass in Kinzenbach, vielleicht auf dem großen Areal der Schule, ein kleiner SB-Einkaufsmarkt entsteht, der in den Öffnungszeiten ohne Personal auskommt. Modell könnte da das Konzept »Teo« von Tegut sein. Im Dezember 2020 war eine Prüfung auf den Weg gebracht worden - allerdings mit bislang ernüchterndem Ergebnis. Tegut plant zwar solche kleinen Geschäfte, will damit im RheinMain-Gebiet in die Offensive gehen - aber nicht in Kinzenbach.
Die Anfrage bei Tegut sei »im Sande verlaufen«, legt Bürgermeister Steinz auf Nachfrage dar. Auch Rewe und Edeka hätten abgewunken. (so)