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Fahrradverkehr auf dem Prüfstand

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Von: Harold Sekatsch

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Die Heuchelheimer Grünen nahmen die Straßen und Radwege in der Gemeinde unter die Lupe. In Geduld üben musste sich da der eine oder andere Autofahrer, denn der »geschlossene Verband« ließ sich nicht so einfach überholen. FOTO: SE © Harold Sekatsch

Heuchelheim (se). Die Grünen stellen den Fahrradverkehr innerhalb der Gemeinde auf den Prüfstand. Dazu sollte eine Rundfahrt unter dem Namen »Critical-Mass-Radfahrt« beitragen. Die Radler machten sich auf eine etwa zehn Kilometer lange Tour. Die Teilnehmer steuerten dabei neuralgische Punkte an, benutzten viel befahrene Hauptstraßen und bezogen auch kleine Wege in die Tour mit ein.

Die Einladung hatte sich an alle »radelnden Menschen« gerichtet, wie der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen als Gastgeber vorab mitgeteilt hatte. Die Resonanz war nicht schlecht. So zählte der Veranstalter insgesamt 26 Teilnehmer, die am Freitag vor dem alten Rathaus in der Heuchelheimer Brauhausstraße von Stephan Henrich begrüßt wurden. Er bildet gemeinsam mit Katrin Schleenbecker die Doppelspitze der Heuchelheimer Grünen.

Wege besser einbinden

Ausgearbeitet hatte die Tour Wolfgang Volk, als »fachlicher Berater« nahm Jan Fleischhauer vom Kreisverband Gießen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs teil.

Eröffnet wurde die Rundfahrt durch die Gemeinde mit einer Tour in den Süden des Dorfes (Bachstraße und Umgebung). Dort gibt es eine Reihe von Radwegen, wie Volk ausführte, die aber besser in das Wegenetz integriert werden müssten. Vielfach, so Volk, wüssten Heuchelheimer gar nicht, dass Radwege parallel zur Bachstraße existierten. Um diese zum Teil unbefestigten Wege einzubinden, kam der Vorschlag, in der Bachstraße auf Höhe des Nussbaumstegs eine ampelunterstützte Querung einzurichten.

Danach steuerte die Radfahrergruppe via Gießener Straße die Rodheimer Straße an. Dabei wies Wolfgang Volk darauf hin, dass gemäß Paragraf 27 der Straßenverkehrsordnung Radler und Radlerinnen in einer Gruppe von mehr als 15 Personen einen geschlossenen Verband bilden können.»Ein solch geschlossener Verband wird wie ein einzelnes Fahrzeug angesehen«, erklärte Volk. »Wenn also der erste Radfahrer bei Grün über eine Ampel fährt, dürfen auch alle Nachfolgenden noch fahren, auch wenn das Lichtsignal bereits umgesprungen ist.«

In der Rodheimer Straße wurde auf den vor einigen Jahren angelegten Radweg am Fahrbahnrand hingewiesen, durch den die Symmetrie der zumeist von Kraftfahrzeugen benutzten Fahrbahn aufgehoben wurde. Ein Mittelstreifen besteht nicht mehr.

Von der Rodheimer Straße aus ging es schließlich durch die Felder und durchs Viadukt unterhalb der Kanonenbahn und durch Kinzenbach wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo die Grünen zur inhaltlichen Nachbereitung bei einem kleinen Umtrunk geladen hatten.

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