Blick auf Problemstellen

Heuchelheim (so). Mit einem ganzen Bündel an Überlegungen zu mehr Verkehrssicherheit an neuralgischen Punkten in der Gemeinde Heuchelheim in die Offensive: Die Sozialdemokraten wünschen dafür Planungen und zeitnahe Umsetzung, idealerweise in Teilen noch in diesem Jahr. Damit rennen sie nicht nur bei anderen Fraktionen in der Heuchelheimer Gemeindevertretung offene Türen ein .
Und Bürgermeister Lars Burkhard Steinz (CDU) griff das im Allgemeinen Fachausschuss am Donnerstag nicht nur auf und übernahm die Initiative. Er regte zudem an, einen Verkehrsexperten zurate zu ziehen. Zugleich könnte die Liste der Problemstellen noch erweitert werden, sekundierte Benjamin Hederich (CDU). Habe man dann fachlich fundierte Lösungsansätze, dann stehe man nicht »mit leeren Händen« bei der Straßenbauverwaltung des Landes und des Kreises da, sondern könne besser argumentieren.
Ganz konkret haben die Antragsteller von der SPD - auch durch intensiven Dialog mit Bürgern zu dem Thema - vier Stellen ausgemacht, an denen nach ihrem Dafürhalten Handeln besonders dringlich ist. Zugleich sind erste Überlegungen angestellt worden, was machbar sein könnte.
Am Ortseingang von Atzbach kommend wird eine Verengung des Fahrstreifens vorgeschlagen, um Tempo aus dem Verkehr zu nehmen. Die Idee: Eine Barriere mit Vorfahrtregelung für den entgegenkommenden Verkehr sowie Tempo 50 im Teilstück zwischen Falkenstraße und Ortseingang Marktstraße. Dort gilt bislang eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Es werde aufgrund des guten Ausbaus der Straße häufig (zu) schnell in den Ort gefahren. Zugleich ist die Straße hinter der Fußgängerampel nahe des alten Friedhofs eng und der Bürgersteig sehr schmal, argumentieren die Sozialdemokraten. Fußgänger müssten fürchten, vom Außenspiegel vorbeifahrender Transporter touchiert zu werden. Die Vorfahrtregelung sollte so gestaltet werden, dass der in den Ort einfahrende Verkehr die Vorfahrt achten muss. Außerdem sollte ab der Ecke Marktstraße/Falkenstraße durchgängig Tempo 50 herrschen.
Angeregt wird zudem ein Fußgängerüberweg auf der Marktstraße zur Bushaltestelle Haag mit einer Anforderungsampel. Denn die Querung der Marktstraße zum Bäcker Schwertfeger und zur Bushaltestelle sei für Fußgänger unübersichtlich und speziell für Kinder und Menschen mit eingeschränktem Schritttempo »eine Herausforderung«. Es gibt zwar einen Überweg mit Ampel an der Ecke Marktstraße/Am Kahnplätzchen. Das bilde aber nicht die Realität des Fußgängerverkehrs am Haag ab. Denn es ist ein Umweg für die Fußgänger.
Des Weiteren gefordert werden »Tempo 30« in der gesamten Brauhausstraße und ein Fußgängerüberweg mit Ampel in der Brauhausstraße auf Höhe des Studentenwegs. Auch da könnten Barrieren die für Fußgänger unübersichtliche Kreuzung Studentenweg/Brauhausstraße/Mühlstraße sicherer machen.
Schließlich, gibt es Ideen, die »Umkuhr« (Ecke Gießener Straße/Rodheimer Straße/Ludwig-Schneider-Weg) zum Kreisverkehr umzubauen.
Damit soll die Kreuzung für Fußgänger, insbesondere für Schulkinder aus dem Viertel Steinbruch, sicherer werden. Um die Situation zu entzerren, sollten Radfahrer Richtung Gießen zudem dort nicht mehr den Bürgersteig nutzen müssen, sondern die Straße.
»Es ist wichtig, dass etwa Kinder in unserem Ort zu Fuß zur Schule gehen können - und zwar sicher«, pflichtete Selda Demirel-Kocar den Ausführungen des SPD-Vorsitzenden Benjamin-Sebastian Unverricht bei, und auch KWI und Freie Wähler erkennen Handlungsbedarf.

