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Zwei richtungweisende Beschlüsse

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Von: red Redaktion

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Pröpstin Henriette Crüwell (r.) gratuliert der neuen stellvertretenden Dekanin Sarah Kiefer. © pv

Grünberg (pm). Gleich zwei richtungsweisende Beschlüsse hat die jüngste Synode des evangelischen Dekanats Gießener Land gefasst: So wählten die in der Grünberger Gallushalle tagenden Synodalen die Staufenberger Pfarrerin Sarah Kiefer mit großer Mehrheit zur stellvertretende Dekanin. Die Versammlung stimmte außerdem für den Wechsel der Kirchengemeinde Nieder-Ohmen ins Dekanat Gießener Land zum 1.

Januar 2025.

Die 37 Jahre alte Kiefer ist seit September 2021 Pfarrerin im Kirchspiel Kirchberg - Staufenberg, Daubringen und Mainzlar - und wird ihr neues Amt im November übernehmen. Dann geht der jetzige stellvertretende Dekan Hans-Theo Daum in Ruhestand. Da es sich bei der Stellvertretung im Dekanat um eine halbe Stelle handelt, entscheidet demnächst der Kirchenvorstand Kirchberg, ob eine halbe oder eine ganze Pfarrstelle in Kirchberg ausgeschrieben wird.

Ein weiteres Ergebnis der Synode: Das Dekanat Gießener Land wird Anfang 2025 wachsen. Dann wechselt die Kirchengemeinde Nieder-Ohmen mit Nieder-Ohmen, Atzenhain, Bernsfeld und Wettsaasen aus dem Dekanat Vogelsberg ins Dekanat Gießener Land.

Zahlreiche Veränderungen

Mit dem einstimmigen Beschluss der Synodalen in Grünberg nahm dieser Wechsel seine letzte formale Hürde. Damit gehören von 2025 an alle evangelischen Kirchengemeinden in Mücke zum Evangelischen Dekanat Gießener Land.

Der Zukunftsprozess »ekhn2030« bringt in der gesamten evangelischen Landeskirche von Hessen und Nassau (EKHN) zahlreiche Veränderungen. Dabei geht es darum, den sinkenden Mitgliederzahlen mit personellen und finanziellen Einsparungen zu begegnen.

So können Kirchengemeinden zur Bildung von Nachbarschaftsräumen mit anderen Gemeinden den Wechsel in ein anderes Dekanat anstreben. Diesen Beschluss hat der Kirchenvorstand von Nieder-Ohmen im vergangene Herbst gefasst. Dahinter steht der Wunsch, mit den übrigen Kirchengemeinden in Mücke, die dem Dekanat Gießener Land angehören, einen Nachbarschaftsraum zu bilden, wie Pfarrer Nils Schellhaas den Synodalen in Grünberg erklärte.

Voraussetzung für diesen Wechsel ist die Zustimmung der beiden betroffenen Dekanate mit einem Synodenbeschluss. Diesen Beschluss hat das Gremium des Dekanats Vogelsberg vor zwei Wochen getroffen. Jetzt war es an den Vertretern der Kirchengemeinden im Dekanat Gießener Land, eine Entscheidung zu treffen.

Haushalt für 2023 verabschiedet

Außerdem verabschiedeten die Synodalen nach einer längeren Diskussion über die Verwendung die für den Haushaltsausgleich notwendige Entnahme von rund 70 000 Euro aus Dekanatsrücklagen sowie den Haushalt für das Jahr 2023 in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro. Gegenstand der Diskussion waren insbesondere die Einsparungsmöglichkeiten in Kloster Arnsburg und beim Freizeitheim auf dem Wirberg.

Den Rückgang der Mitgliederzahlen sprachen sowohl Pröpstin Henriette Crüwell in ihrer Predigt im Eröffnungsgottesdienst als auch der Vorsitzende Dr. Thilo Schneider in seinem Synodenbericht an. Crüwell forderte die Anwesenden auf, sich statt zu verzagen neu über den Glauben zu verständigen und auf die Situationen zu achten, wo »wir Gott am Werk sehen«.

Der Vorsitzende Schneider verwies darauf, dass der bis 2030 prognostizierte Mitgliederrückgang im Dekanat mit 21 Prozent geringer sei als in der Landeskirche und forderte die Versammlung auf, nicht auf die Zahlen zu schauen, sondern zu »zeigen, was gut läuft«.

Auch Dekanin Barbara Lang stellte in Grünberg klar: »Wir verzagen nicht.« Sie ermunterte die Synodalen dazu, neu zu fragen und Neues zu tun. Möglicherweise führe das zu »Orten, die wir jetzt noch nicht einmal zu erträumen wagen«, sagte Lang.

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