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»Sittenstrolch« im Barfüßerkloster

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Von: Redaktion

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Mathias Tretter beim Auftritt im Barfüßerkloster. © Doris Schütte

Grünberg (dis). Mathias Tretter hat eine solide Fangemeinde in Grünberg. Und so freute sich Monika Schlosser, die Vorsitzende des Barfüßer-Förderkreises Kultur, kürzlich über ein gut besetztes Barfüßerkloster. Tretter kam mit seinem neuen Programm »Sittenstrolch« gleich zur Sache.

Was musste man doch in der Pandemiezeit alles in sich reinfressen? »Da konnte man auf die Frage ›Was ist mit Sex?‹ mit der Antwort rechnen, ›Denk an die Intensivstation!‹«, so Tretter. Auch sorgten die in Mode gekommenen Gender- Sternchen für manche Missstimmung. Auf seiner Zeitreise durch die deutsche Mediengeschichte merkte er an, dass es beim Fernsehen noch bis zum 5. Oktober 1996 einen Sendeschluss gab, der für eine erstaunlich geistige Gesundheit sorgte, »ab dann lief der Fernseher allerdings ohne Pause.«

Auch die deutsche Politik bekam so manchen Seitenhieb aus Vergangenheit und Gegenwart ab: »Wieso ist Deutschland einer der größten Waffenexporteure, wenn es nicht möglich ist, das eigene Heer in Schuss zu halten?« So fand Tretter in seiner unnachahmlichen Sprachakrobatik vielfältige Angriffspunkte in allen Bereichen, die er ein ums andere Mal zielsicher mit abschließendem Turboeffekt unter die Zuhörerschaft streute.

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