Selbstbewusst ins Berufsleben starten

Grünberg (eva). Ein bereits erprobtes Konzept, »Strukturierte Arbeitskisten«, wurde an der Gallus-Schule aufgegriffen und nun an einer Abgangsklasse als Pilotprojekt umgesetzt. Hier werden Schüler auch im Förderschwerpunkt »geistige Entwicklung« unterrichtet. Nach oft elf bis zwölf Jahren Schule geht der Weg für viele dieser Schüler in eine Werkstatt, etwa der Lebenshilfe oder der Schottener Soziale Dienste.
Aber was genau erwartet sie da?
Montage und mehr
Förderschullehrkräfte stehen oft vor dem Problem, eine bedarfsgerechte Unterrichtsgestaltung für schwerstbehinderte, autistische und in ähnlicher Weise in ihrer Entwicklung beeinträchtigte jugendliche Schüler anzubieten. An der Gallus-Schule entstanden unter Anleitung des Schulsozialarbeiters und Schreines Volker Mehmet 24 Holzkisten, die mit verschiedenen Dingen befüllt wurden. Dabei wurden vor allem die Schüler Celina Gondolf, Ella Lange sowie Patrick Mittelsdorf aus dem »Förderschwerpunkt Lernen« bei Arbeiten, wie dem Schleifen der Deckel oder Löcher bohren mit einbezogen. Nach der Schule werden sie eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung besuchen.
Die Befüllung der Kisten reicht von einfachen Sortieraufgaben bis hin zu mehrschrittigen Montageaufträgen, so das Konzept. Schüler sollen etwa lernen, wie sie Muttern auf Schrauben mit Unterlegscheiben drehen können. Winkel müssen verschraubt und Kleinstteile aus der Werkstatt in Tüten nach Anweisung verpackt werden. Ziel des Projekts ist vor allem die Heranführung an eine selbstständige Arbeitsweise und die Stück für Stück gewonnene Selbstbestimmung. Bilder und die ständige Übung machen es möglich, die Arbeitsschritte nach kurzer Zeit zu verstehen und auszuführen - und schließlich Sicherheit zu erlangen.
So können die beteiligten Jugendlichen selbstbewusst und gestärkt ihrem Berufsleben entgegensehen.