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Was man für den Reformationstag alles (nicht) braucht

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Von: Patrick Dehnhardt

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Kann man sich eine Scheibe abschneiden: Lutherwurst.
Kann man sich eine Scheibe abschneiden: Lutherwurst. © Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)

Am 31. Oktober wird 500 Jahre Reformation gefeiert. Dazu gibt es eine Vielzahl an Luther-Produkten. Wie man sich mit diesen einen Tag gestalten könnte...

Am 31. Oktober wird der Reformationstag gefeiert. Und damit man das Jubiläum auch ordentlich begehen kann, gibt es zahlreiche Produkte mit und rund um Luther. Das Lutherbrot, was die Konfirmanden in Grünberg einst buken, ist da noch harmlos.

Den Reformationstag könnte man mit diesem Brot beginnen. Zum beschmieren gibt es selbstverständlich Luther-Marmelade, stilecht auf dem bunten Lutherrosen-Frühstücksbrettchen serviert. Vielleicht dazu ein Gläschen Luther-Apfelsaft, gekeltert in Wittenberg? Wer lieber Fleisch mag: Die Auswahl an Lutherwurstsorten ist groß. Nur die Luther-Butter sollte man niemandem aufs Brot schmieren: Dabei handelt es sich um eine Handcreme, beworben mit »Reformation für die Hände«.

Luther-Kondome aus dem Verkehr

Nun nähert sich der Mittag. Falls Besuch kommt, kann der sich erst einmal auf der Lutherfußmatte (Aufdruck: »Hier stehe ich, ich kann nicht anders«) die Schuhe abstreifen. Danach geht’s ins Haus, wo die Lutherkerzen schon stimmungsvoll leuchten. Zum Essen ein Glas Lutherwein? Den kann man im Lutherglas servieren. Und sich nach dem Mahl mit der Lutherserviette (Aufdruck: »Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch nicht geschmacket?«) den Mund abwischen. Für die Verdauung noch einen Lutherkorn!

Abends dann zum Entspannen erstmal ab in die Badewanne. Da kommt natürlich die Lutherbadeente mit! Auf ein Liebesspiel muss man allerdings verzichten – die Luther-Kondome wurden nach Kirchenprotesten vom Markt genommen. Außer man will das dabei vielleicht entstehende Kind Martin oder Luther nennen. Und danach im Fernsehen bei einem Luther-Bier die »Luther«-Krimi-Serie gucken. Gut – die naht nun wirklich nichts mehr mit dem Reformator zu tun. Aber ob Luther all diese Produkte in seinem Namen haben wollte, mag man auch recht bezweifeln.

Nächstes Jahr ist der nächste »Promi« an der Reihe: Am 5. Mai ist der 200. Geburtstag von Karl Marx. Hoffentlich wird da dann wenigstens auf so eine Kommerzialisierung verzichtet. Oh, zu spät – gibt schon die Marx-Spardose, Marx-Kaffeebecher, Marx-Bettwäsche... wenig revolutionär!

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