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Pläne für ein »neues« Gerätehaus

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Von: Thomas Brückner

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Die Entwürfe für eine Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Queckborn (unten Süd-, oben Westansicht). SKIZZEN: BÜRO BAUTEC © pv

Umkleide und Garage in einem, eine zuweilen zugeparkte Alarmzone - nur zwei von mehreren Mängeln, die das Feuerwehr-gerätehaus Queckborn kennzeichnen. Im Vorjahr bereits hatte die Stadt eine Machbarkeitsstudie für eine Erweiterung in Auftrag gegeben. Jetzt wurde sie erstmals vorgestellt. Ein Millionenprojekt, das freilich so bald nicht zur Umsetzung gelangen dürfte.

Als Forum der Präsentation hatte die Verwaltung die am Donnerstag tagende Stadtverordnetenversammlung gewählt. Bernd Wagener vom beauftragten Büro BauTec skizzierte die Eckdaten der Planung für eine »neue« Feuerwache Queckborn.

»Nicht so glücklich« über den Zeitpunkt zeigte sich eingangs Bürgermeister Marcel Schlosser und warnte davor, falsche Erwartungen zu wecken. Dazu verwies er auf imnächsten Jahr anstehenden und priorisierten Bau des neuen Stützpunktes der FFW Lehnheim/Stangenrod.

Das Vorhaben am Rande Lehnheims, wenige hundert Meter von Stangenrod entfernt, ist mit 4 Millionen Euro veranschlagt. Bekanntlich hatte zunächst eine Ertüchtigung des Altstandorts in Lehnheims Dorfmitte 640 000 Euro auf der Agenda gestanden, doch kamen Feuerwehren wie Politik überein, künftig gemeinsame Sache zu machen. Zurück nach Queckborn als mit rund 1400 Einwohnern Grünbergs zweitgrößtem Stadtteil. Vor dem Stadtparlament skizzierte Wagener zunächst den Ist-Zustand. Demnach entspricht das Gerätehaus in der Licher Straße nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben.

Dorfplatz dennoch realisierbar

Erwähnt sei an dieser Stelle nur, dass sich Einsatzkräfte in einer Garage umziehen müssen. Oder dass bei Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle direkt nebenan öfters die Alarmzone zugeparkt ist - widerrechtlich, versteht sich.

Obendrein fehlt ein ausreichender Parkplatz für die Einsatzkräfte. Gemäß den Normen ermittelte Wagener bei insgesamt 57 Einsatzkräften (inklusive Nachwuchs) einen Bedarf von 24 Stellplätzen. Wie er Aussagen der Feuerwehr wiedergab, brauche es jedoch nur 18.

Der FFW Queckborn steht ein Grundstück von insgesamt 3000 Quadratmeter zur Verfügung - eigentlich. Denn zurzeit werden Teile davon anderweitig genutzt. Auch ist eine Gewässerschutzzone zu Äschersbach hin tabu. Dennoch, so Wagener, sei der Standort ausbaufähig, sollte er aufgrund der zentralen Lage erhalten bleiben. Was auch dafür spreche: Bei einem Einsatz könnten die Fahrzeuge über eine verkehrsarme Nebenstraße ausrücken. »Im Bestand schlichtweg zu klein«, so des Architekten lapidares Fazit.

Zwecks Sanierung hat das Burbacher Fachbüro fünf Varianten einer Erweiterung geprüft. Klarer Favorit ist jene, wonach zur Licher Straße hin eine dritte Garage angebaut sowie auf der rückwärtigen Grünfläche zur Äschersbach ein Parkplatz sowie ein Sozialgebäude mit Umkleiden und Duschen et cetera neu entstehen würde. Erreicht würde damit nicht zuletzt eine klare Trennung von An- und Abfahrt der Feuerwehrleute. Die ehemalige DRK-Unterkunft rechter Hand der Garagen wird nach diesem Plan zu einem Multifunktionsraum, in dem etwa Schulungen stattfinden könnten.

Dass man den bereits bestehenden Entwurf eines Landschaftsplaners für einen neuen Dorfplatz mit »Aufenthaltsqualität«, ebenfalls zu Licher Straße hin, in seine Überlegungen einbezogen habe, betonte Wagener.

Die reinen Baukosten veranschlagte er mit 1,05 Millionen Euro; alles inklusive, also Ausstattung, Außenanlagen, Parkplatz und Nebenkosten eingerechnet, kam er auf 2,0 Millionen brutto.

Im Wissen um die frühestens in zwei, drei Jahren anstehende Realisierung der Planung hatte das Büro bereits erwartbare Preissteigerungen einkalkuliert: Für das Jahr 2024 käme die Sache beispielsweise bereits auf 2,3 Millionen Euro. Auch das freilich eine »Grobkostenschätzung«.

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