Nicht nur ein »Sommer am Turm«
Mit einem neuen kulturellen Highlight möchte Grünberg von sich reden und die Erinnerung ans 2018 »sanft entschlafene« Folkfestival vergessen machen: Vom 13. bis 20. August lädt die Stadt zum »Sommer am Turm«. Ein Mix aus Mitmachaktionen für Kids, Poetry Slam, Strandbar, Konzerten - mal zum stillen Genießen, mal zum Schwofen. Apropos: Dass die Besucher des Events am Diebsturm nicht nur einen Sommer tanzen, ist der große Wunsch der Initiatoren.
Zum Ende hin goutierten immer weniger das weiterhin hochstehende Niveau, und so sollte die 21. Auflage des mehrtägigen Folkfestivals auch die letzte sein. 2019 folgte zunächst die auf einen Abend eingedampfte »Grünberger Musiknacht«, bevor es wegen SARS-CoV-2 auch in der Gallusstadt, kulturell gesehen, duster wurde.
Der harte Kern der ehrenamtlichen Festival-Organisatoren aber sann derweil auf einen Neustart, entwickelte das Konzept für ein einwöchiges, diesmal mehrere Zielgruppen ansprechendes Event.
Die Idee stieß nicht nur bei Johanna Buckle, Leiterin des Fachbereichs Stadtmarketing, sondern auch bei Grünbergs Politikern auf Zustimmung. Nicht zuletzt im Blick auf die 800-Jahr-Feier 2022 gewährten sie ein Budget von 50 000 Euro für den ersten »Sommer am Turm«.
Die Veranstaltung wird vor allem getragen durch bürgerschaftliches Engagement, unterstützt von der Stadtverwaltung und Vereinen, bedient sich darüber hinaus gewerblicher Partner.
Als ein weiterer Akzent des Stadtjubiläums feiert sie im August ihre Premiere. Doch soll es eine wiederkehrende Geschichte werden, Grimmicher wie ihren Gästen soll alljährlich ein mit Kultur, Spaß und Geselligkeit gespicktes »Summerfeeling« beschert werden. Ein Punkt, der den Stadtverordneten das Placet zur erhöhten, aber einmaligen Anschubfinanzierung erleichtert haben dürfte.
Neben Deko-Material, Pflanzen, Technik und weiterem Equipment ist da vor allem der wohl größte einmalige Kostenfaktor zu nennen: eine hölzerne Brücke. Die wird zwei der Veranstaltungsorte verbinden, über sie können die Besucher ohne Umweg von der Strandbar am Hegweg-Parkplatz zur Fläche am Diebs-turm gelangen, wie Erik Epp, seit Juni neuer Mitarbeiter des Stadtmarketings, auf GAZ-Anfrage erläuterte. Ein außergewöhnliches Gestaltungselement ist sie allemal.
Freilich steht die Brücke weit zurück, denkt man an den imposanten Diebsturm: Grünbergs Wahrzeichen mit seinem Umfeld bietet eine »einzigartige Location und Atmosphäre«, sind sich die ehrenamtlichen Initiatoren um Susanne Tröller und Karl-Horst Hausmann sicher. Aller Hoffnung: Dass der alte Wehrturm eine nachhaltig-neue Bedeutung erhält, als »Symbol und Treffpunkt lauer Sommernächte«.
Neben dem mit Lampions beschienenen Hegweg-Parkplatz, der dank einiger Kubikmeter Sand und Cocktail-Ständen zur Strandbar mit Lounge-Musik mutiert, und der Wiese vorm Turm wird der Renthof nebenan genutzt. Dort sollen das für diverse (Mitmach-)Angebote genutzte »Sternenzelt« sowie Essens- und Getränkestände platziert werden.
Auf der Bühne ausgangs des Fußwegs zum Hegweg werden mehrere Bands und Solisten ihre Visitenkarte abgeben - so bis gegen 23 Uhr. Ganz nach dem Motto des Events: »8 Tage laut und leise für Jung und Alt«.