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Netzwerke des Trosts

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Von: red Redaktion

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Christin Neugeborn © pv

Grünberg (pm). Um die evangelischen Gläubigen in Lumda, Beltershain, Göbelnrod, Reinhardshain und Wirberg kümmert sich seit 1. April eine neue Pfarrerin: Christin Neugeborn wurde nun von Dekan Norbert Heide in ihr Amt eingeführt. Dort war die Frau mit dem für ihr Amt sehr passenden Vornamen zuvor bereits als Vertretung tätig.

Für einige sei sie schon »unsere Pfarrerin«, stellte Arthur Sommerfeld bei seiner Begrüßung in der Kirche auf dem Wirberg fest. Die 34-jährige Theologin sei begreits als Seelsorgerin aufgenommen worden. Im Namen der Kirchenvorstände begrüßte Sommerfeld die »erste Frau im Leitungsamt in der langen Geschichte des Kirchspiels Wirberg«.

In der Zeit der Vakanz nach der Verabschiedung von Pfarrer Rolf Schmidt nach 35 Amtsjahren hätten sich die Kirchenvorstände Sorgen um die Zukunft des Kirchspiels gemacht, erinnerte Sommerfeld. Mit der Wahl von Neugeborn seien diese Sorgen vorbei: Als »Kind vom Bauernhof« kenne sie die Befindlichkeiten der ländlichen Bevölkerung. Deshalb passe sie gut in die Dörfer des Kirchspiels Wirberg.

Ein bedeutendes Projekt in dieser gemeinsamen Zukunft ist der von der Landeskirche geforderte Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zu »Nachbarschaftsräumen« bis Ende 2023. »In Biebertal habe ich mit der Gründung eines Kooperationsraumes solche Prozesse bereits erfolgreich begleiten können«, sagt sie zuversichtlich.

Schulpfarrdienst

Ihre Rolle als Gemeindepfarrerin sieht sie mitten im Leben der Menschen, die sie begleitet. Wie in einem Gewebe gebe es unterschiedlich feste Verbindungen mit den Lebensgeschichten und Lebensfäden ihrer Gemeindemitglieder. Sie spricht wörtlich von einem großen »Lebenstextil«, mit vielen Knoten, an dem sie mit Gottesdienst, im Gebet, in der Predigt oder bei Begegnungen im Alltag mitknüpfen möchte. Dieser Alltag sei nicht immer einfach auszuhalten. Das habe die Corona-Zeit deutlich gezeigt.

Auf den Ukraine-Krieg ging sie auch in ihrer Einführungspredigt ein und stellte die Frage, was eigentlich »in diesen gefährlichen Zeiten« trösten könne. Paulus habe durch ein Netzwerk von Menschen immer wieder Trost erfahren. Von einem solchen Trostnetzwerk fühlt sie sich auch im Kirchspiel Wirberg bereits umgeben.

Schulpfarrer Heide begrüßte mit Pfarrerin Neugeborn gleichzeitig eine neue Kollegin im Schuldienst an der Grünberger Theo-Koch-Schule - mit doppelter Qualifikation, denn vor ihrem Theologiestudium in Kiel und Frankfurt hatte sie bereits das erste Staatsexamen für das Grundschullehramt in der Tasche.

Ein Grußwort verlas Bärbel Hirt von der Frauenhilfe des Kirchspiels. Stellvertretend für die Ortsvorsteher sprach Rüdiger Hefter aus Reinhardshain die Begrüßung aus. Auch die Pfarrerkollegen Frank Leissler, Claus Becker und Christian Stiller sprachen Segensworte, zudem begrüßte Ruth Strittmatter im Namen der katholischen Kirchengemeinde. FOTO: PM

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