»Intensivkur« in Grünbergs Untergrund

Grünberg (tb). Geht es darum, das Wasserleitungs- und Kanalnetz in einer Gemeinde mit 14 Stadtteilen in Schuss zu halten, ist das Wort von einem Intensivprogramm berechtigt. Bürgermeister Ide wählte es beim Ortstermin in der Judengasse. Alles in einem Jahr zu machen, sei nicht drin. Vor allem wegen der begrenzten personellen Ressourcen, der städtischen Fachabteilung mit nominell nur sechs Stellen wie auch der Ingenieurbüros und Baufirmen.
Er kenne Fälle, wo auf eine Ausschreibung nicht ein Angebot eingegangen sei. »Daher arbeiten wir alles hintereinander und relativ geordnet ab.«
Jetzt also die Judengasse sowie der Fußweg hinauf zur Stadtkirche. Dass hier des Öfteren die alten Wasserleitungen aus Guss gebrochen sind, bestätigte Bauamtskollege Oliver Kawurek. Also werden jetzt haltbarere Kunststoff-Rohre verlegt, insgesamt 130 Meter. Zum Glück, da billiger, können die Abwasserkanäle im Inlinerverfahren saniert werden. Der Aufwand summiert sich auf rund 285 000 Euro. Die Erneuerung der sieben Wasser- und zehn Kanalhausanschlüsse ist darin enthalten und von den Anliegern zu erstatten. Im Vorfeld waren Beweissicherungsgutachten für die Gebäude erstellt und keine Verdachtspunkte auf Kampfmittel gefunden worden. Nächsten Monat soll die Baugrube geschlossen, Straße und Gehweg neu asphaltiert sein. Die Rabegasse soll schon in der nächsten Woche wieder offen sein.
Was die »Intensivkur« in Grünbergs Untergrund angeht, wurde heuer bereits in Weickartshain anstelle einer Stich- eine Ringleitung sowie in Harbach eine zweite Leitung verlegt. Ebenfalls der Versorgungssicherheit dienen die Maßnahmen im Seenbachtal, dessen Bewohner bei Bedarf das Lebensmittel Nummer 1 künftig aus dem Hochbehälter Weickartshain beziehen könnten.