Im Einsatz für Natur und Kultur

Grünberg (dis). Mit einem umfangreichen Programm feierte der Zweigverein Grünberg im Vogelsberger Höhen-Club (VHC) am Sonntag das 140-jährige Bestehen. Aus diesem Anlass hatte man vier Erlebniswanderungen organisiert. Geboten wurden eine Stadtbesichtigung, ein Gang durch das Brunnental mit seiner historischen Wasserkunst, ein Besuch des Tannenköppels mit der Sportschule sowie der Bildungsstätte des Deutschen Gartenbaus.
Die Touren wurden von kundigen Vereinsmitgliedern geführt.
Förderung der Wirtschaft
Um die Mittagszeit fand in der Gallushalle ein gemeinsames Mittagessen statt, an das sich eine ökumenische Andacht mit Pfarradministrator Ciprian Tiba von der katholischen und Pfarrer Eberhard Hampel von der evangelischen Kirchengemeinde anschloss.
Vor dem offiziellen Festakt versammelten sich gemeinsam mit dem Schirmherrn, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Akteure des Festakts zu einem Fototermin an der vom Verein kürzlich gepflanzten Gedenkeiche. Der Vorsitzende des VHC Grünberg, Ernst Pfeffer, und Jürgen Klein, Vorsitzender des Gesamtvereins, begrüßten in der Gallushalle zahlreiche Gäste.
Pfeffer ging in seinen Begrüßungsworten kurz auf die Geschichte und die Zielsetzung des Vereins ein. Er dankte den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz und wies darauf hin, dass der Verein nicht nur ein Wanderverein sei, sondern auch Natur und Kultur im Auge habe. Klein betonte, dass das Fest ein nicht ganz alltägliches für einen Verband sei, der nach so langer Zeit noch Aufgaben zu bewältigen und Ziele zu erreichen versuche, die die Gründerväter 1881 vorgegeben haben. »Den Besuch des Gebirges annehmlicher zu machen« war die Zielsetzung der VHC-Gründung in Schotten. Bald verstand man, dass es eines den Vogelsberg umspannenden Netzes von Zweigvereinen bedurfte, um eine »Wirtschafts- und Tourismusförderung« im gesamten wirtschaftlich benachteiligten und von Landflucht geprägten Mittelgebirge zu betreiben. Im Rückblick habe der Verein alles Notwendige angeschoben. Dazu gehörte unter anderem die Markierung von Wanderwegen, die Herausgabe von Karten und Wanderführern, die Förderung und Verbesserung der Übernachtungsmöglichkeiten sowie die Verbesserung der touristischen Infrastruktur.
Ministerpräsident Bouffier wies in seinem Grußwort darauf hin, dass der Vogelsberg die Wanderfreunde auf einer Vielzahl von Strecken dazu einlade, Naturschätze, wertvolle Biotope und artenreiche Landschaften kennenzulernen und wertzuschätzen. Vereine wie der VHC Grünberg hätten über Generationen hinweg die Menschen immer wieder aufs Neue für das Wandern, für die Pflege der Natur und den Schutz der Umwelt begeistern können. Deshalb habe er gerne die Schirmherrschaft übernommen. Er freue sich, dass der Verein mit der Herausgabe einer Festschrift der Gründung des Vereins gedacht habe und damit manches Überlieferte auch für nachfolgende Generationen erhalten habe.
In einem Grußwort wies Landrätin Anita Schneider darauf hin, dass sich das Wandern in Gruppen einer zunehmenden Beliebtheit erfreue. Dieser Trend habe sich in der Zeit der Pandemie noch verstärkt. Schneider würdigte die Verdienste der vielen in den Wandervereinen organisierten Ehrenamtlichen. Auch im Landkreis Gießen habe das Wandern eine große Bedeutung; mit Lahnwanderweg und dem angeschlossenen Kelten-Römer-Pfad könne man gleich mit zwei Qualitätswanderwegen aufwarten.
Ehrungen geplant
Bürgermeister Frank Ide unterstrich, dass man stolz auf die damalige Gründung sein könne, denn bereits nach drei Monaten gehörten 14 Sektionen dem Gesamt-VHC mit mehr als 300 Mitgliedern an.
Dekan Norbert Heide betonte: »Es ist doch wunderbar, einfach draufloszugehen und sich zwischen vielen terminlichen Zwängen mal eine Auszeit zu gönnen. Um tief durchzuatmen, frische Luft zu tanken, den Stress im Kopf ein Stück weit hinter sich zu lassen und wieder zu sich selbst zu kommen, auch in der Gemeinschaft mit anderen.«
Der VHC-Gesamtvorsitzende Jürgen Klein, die langjährigen Vorsitzenden des VHC Grünberg, Helga Hamel und Friedel Hedrich, sowie der langjährige Pressewart des Vereins, Henk Alkemade, werden zu einem späteren Zeitpunkt den Landesehrenbrief erhalten. Die Feierstunde wurde musikalisch umrahmt von der Musikschule Grünberg. Das Fest endete bei Kaffee und Kuchen.