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Emotionaler Abschied

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Von: Hannelore Diegel

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Volker Mehmet © Hannelore Diegel

Grünberg (eva). Nach einer emotionalen Verabschiedung durch die Schülerschaft der Gallus-Schule in Grünberg schon ein paar Tage zuvor, wurde Sozialpädagoge und Schreiner Volker Mehmet jetzt auch von den Lehrkräften und Bediensteten der Bildungseinrichtung aufs Herzlichste und mit Wehmut in den Ruhestand verabschiedet.

Schülerfirma

gegründet

Nach dem Abitur und dem Studium zum Diplom-Pädagogen in Gießen und Marburg, war Mehmet zunächst im einstigen sozialen Brennpunkt »Margaretenhütte« in Gießen und anschließend zehn Jahre in der Suchthilfe in Wetzlar tätig. Dabei, so sagt er, habe er seine Vorliebe für Holz entdeckt und mit Mitte 30 bei der Firma »Holzart« in Mücke nochmal eine Umschulung zum Schreiner absolviert und sich dann schließlich mit dem Erwerb einer Schreinerei in Harbach selbstständig gemacht.

Seit 2009 war Volker Mehmet darüber hinaus als Sozialpädagoge der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Hessen-Süd an der Gallus-Schule in Grünberg tätig. Die Sozialarbeit an Schulen fungiert als Bindeglied zwischen Schule und Jugendhilfe und stellt somit ein ergänzendes Angebot zum Erziehungs- und Bildungsauftrag dar, in dessen Rahmen ein Beitrag zur Gestaltung und Verbesserung der Lern- und Lebenssituation der Schüler geleistet wird.

Mehmet gehörte zu den Initiatoren und Leitern der vor rund acht Jahren an der Gallus-Schule gegründeten Schülerfirma »Die Werkklötze«, ein Projekt der AWO und der Schule, bei dem nicht nur Kinder mit einem gewissen Förderschwerpunkt mitmachen können, sondern die Teilnahme allen Schülern der Gallus-Schule offen steht.

Zur Musik von Mehmets Lieblingslied »Radar Love« von der Rockband Golden Earring und ausgestattet mit den verschiedensten Handwerksutensilien überraschte die Schulgemeinschaft ihren scheidenden Kollegen mit einer komödiantischen Darstellung seiner vielseitigen Tätigkeiten an der Schule.

Gerade jetzt beim Abschied werde einem deutlich, wie viele Projekte Mehmets Namen tragen würden, hob Schulleiterin Silvia Christen hervor. Angefangen von Fotorahmen, Sitzbänken für die Klassen oder Sitzgarnituren für den Spielplatz und vielem mehr. Und schließlich die Werkstatt »Die Werkklötze«, ein Ort, der den Schülerinnen und Schülern das Holz und dessen Bearbeitung über viele Jahre nahe- gebracht habe. »Was gibt es cooleres, als ein Handwerk mit sozialen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler zu verknüpfen«, sagte Christen. Beim gemeinsamen Arbeiten hätten sich auch Gespräche über die Nöte und Sorgen ergeben, denen Mehmet dann im Rahmen von Hausbesuchen, Angeboten der Jugendhilfe oder Praktikumsplatzsuche und vielem mehr sozialarbeiterisch nachgegangen sei. Für das alles, auch dafür, dass Volker Mehmet, den sie »ein nicht ersetzbares Unikat« für die Schule nannte, unter anderem jahrelang Vorsitzender des Fördervereins der Gallus-Schule gewesen war, sprach Christen ein »dickes Danke« aus. FOTO: EVA

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