1. Gießener Allgemeine
  2. Kreis Gießen
  3. Grünberg

Eine etwas andere Safari

Erstellt:

Von: Hans-Joachim Losert

Kommentare

losert4_300123_4c
Für das Schlagermedley der »Stangenröder Flammen« zündet das Publikum die erste Rakete. © Hans-Joachim Losert

Grünberg (fp). Nach zwei Jahren Abstinenz von der Narretei war die Pandemie ein bestimmendes Thema bei den beiden Prunksitzungen des Stangenröder Carneval Vereins (SCV) am Freitag und Samstag. Und insbesondere einem weiteren örtlichen Problem nahmen sich Redner und Sänger an: Für das neue Baugebiet hatte der »Knodderer« zwei Ideen für Straßennamen.

Unter dem Motto »Die Narren haben lang gechillt, auf Safari wird’s jetzt wild!« begrüßte Sitzungspräsident Christian Aff mit seinem Elferrat in passenden Kostümen die Besucher in der voll besetzten Sport- und Kulturhalle. Mit ihrem Schlager-Medley setzten dann die »Stangenröder Flammen« gleich einen tänzerischen Glanzpunkt, den das Publikum mit der ersten Rakete belohnte.

In Grünberg sei für die Prunksitzung in diesem Jahr ein neues Konzept fällig, berichteten Marie Hintz und Celine Stark als Nachrichtensprecherinnen in den SCV-News. Grund dafür seien Beschwerden von beiden Besuchern. Hintz und Stark wussten zudem von der Abschaffung der Hauptschulen in Hessen zu berichten. Die Schüler sollen auf die Realschulen und Gymnasium verteilt werden. Der Rest komme in die Stadtverwaltung Grünberg.

Dann schlug die Stunde des »Knodderers«, Tobias Bock. Corona habe seine Midlife-Crisis zunichte gemacht, erzählte er. Da wollte er vor zwei Jahren einen Sportwagen kaufen und seine »Alte« rausschmeißen. Doch wie jemand neuen kennenlernen? Einzige Möglichkeiten seien Arztpraxen und Testcenter gewesen, doch dort waren potenzielle Kandidatinnen vermummt. Lange zögen sich indes die Kanalbauarbeiten für das Neubaugebiet, Man schaffe wohl nach dem Motto »Wir bauen auf und reißen nieder, dann haben wir Arbeit immer wieder«. Wegen der hohen Kosten könne man das »Haarisgässche« in Kaiserallee umbenennen, schlug er vor. Die Zufahrt wollte Bock mit »Am Ar…« taufen. Der »Knodderer« fand dies witzig, wenn jemand auf die Frage: »Wo wohnst du?« antworten müsse.

Mit spitzer Zunge fassten Corinna Bock und Mareike Vetter das Dorfgeschehen »im Wartezimmer« zusammen. Auch hier waren die Bauarbeiten Thema - und der Polterabend des Ortsvorstehers. Beide Damen waren verwundert, »dass den jemand geheiratet hat«.

Das Lehnheimer Männerballett »Trouble Maker« sorgte außerdem für viel Stimmung. »Ach lass mer doch die Ruh, hier sin alle Straßen zu«, besangen die Bänkelsänger das Chaos durch die Bauarbeiten. Spätestens beim bekannten »Fleischwurscht-Song« tobte die Halle.

»Flammen« läuten das Finale ein

Mit Jutta Daubertshäuser stieg das »Ouwe-Niemer-Urgestein« in die Bütt. Eine Rakete heimsten auch die Nachwuchs-Akteure als »Strichmännchen« aus dem JuZ mit ihrem Dunkeltanz ein. Die »Waschbierbauchboys« aus Stangenrod beschrieben mit ihrem Tanz »Zwei Götter auf Abwegen«. Weitere Glanzlichter setzten Rednerin Regina Greb aus Lehnheim und die heimischen »Funken« mit einem Dance-Medley. Ballettmeisterin Kerstin Seiderer trainiert die SCV-Garden, darunter die »Flammen« die mit ihrem Showtanz »Die etwas andere Safari« das Programm beendeten.

Gastvereine aus Groß-Felda, Atzenhain, Flensungen, Merlau und Beltershain bereicherten die Prunksitzungen.

Auch interessant

Kommentare