1. Gießener Allgemeine
  2. Kreis Gießen
  3. Grünberg

Ein Mord und schöne Orte

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

ik_Fruehling_140422_4c_2
Tim Frühling im Grünberger Barfüßerkloster. © Doris Schütte

Grünberg (dis). Im Rahmen des Grünberger Bücherfrühlings wartete der Barfüßer-Förderkreis Kultur mit einer weiteren Lesung im Barfüßerkloster auf. Dabei beschäftigte sich Autor Tim Frühling nicht nur mit einem Mord beim Festumzug des Hessentags, sondern ging auch auf eine Entdeckungstour in die Region zwischen Westerwald, Vogelsberg und Burgwald.

Es sei eine Landschaft voller Kontraste: das historische Marburg, das moderne Gießen, die idyllische Lahn, das industrialisierte Dilltal - und dazwischen Wald, so weit das Auge reicht. Das Buch »111 Orte in Mittelhessen, die man gesehen haben muss« führt zu besonderen Orten, von denen einige von Frühling vorgestellt wurden. Dazu gehörte auch, wie könnte es in Grünberg anders sein, das Brunnental. Auf dem Berg gelegen, konnte man nicht so einfach an das Wasser herankommen, das 50 Meter unterhalb der Stadt als Äschersbach durchfloss. Dort waren auch noch einige Quellen vorhanden. Doch vor 600 Jahren wurde vom Rat der Stadt ein Baumeister namens Heinrich von Hatzfeld beauftragt, ein Pumpsystem zu entwickeln, das das kostbare Nass von unten nach oben beförderte. Eine Holzkonstruktion mit einem großen Wasserrad sorgte dafür, dass das Trinkwasser auf sieben Brunnen in der Stadt verteilt wurde.

Und da gab und gibt es immer noch den Diebsturm, der seit mehr als 800 Jahren am westlichen Rand der Grünberger Altstadt steht. Er war nicht nur ein Teil der Stadtbefestigung, sondern diente unter anderem auch als Gefängnis. Wer möchte, kann sich bei der Eisdiele am Marktplatz den Schlüssel holen, hochklettern und die Aussicht bis zum Hoherodskopf im Vogelsberg und bis zur Frankfurter Skyline genießen.

Viele triftige Motive

In Frühlings Krimi »Hessentagstod« geht es um Ereignisse rund um einen Hessentag, bei dem als Höhepunkt die Wahl zur Hessenkönigin ansteht. Sechs junge Frauen buhlen um die begehrte Krone, doch das Fest endet jäh, als eine Bewerberin tot zusammenbricht. Da stellt sich die Frage, wurde sie etwa von einer Konkurrentin vergiftet? Oder ist eine Feministinnengruppe übers Ziel hinausgeschossen? Kommissar Daniel Rohde und sein Team jedenfalls stoßen bei ihren Ermittlungen auf jede Menge verdächtige Frauen, von denen alle ein triftiges Motiv haben, wie Frühling bei der Lesung launig darlegte.

Auch interessant

Kommentare