Ehrenpreis 2022 geht an Klaus Volmer

Grünberg (ld). Für seine Verdienste und für sein Lebenswerk um die Wildbiologie erhielt Dr. Klaus Volmer aus Lich den Ehrenpreis 2022 der Jägervereinigung Oberhessen. Die seit einigen Jahren vergebene Auszeichnung soll besonders die Leistung und das Eintreten für den Wildtier- und Naturschutz würdigen.
In seiner Laudatio in der Mitgliederversammlung erwähnte der Vorsitzende der Jägervereinigung Oberhessen, Helmut Nickel, das frühe Eintreten von Volmer für den Wildtierschutz. Bereits als Student besuchte der ausgebildete Jäger wildbiologische Seminare an der Uni Gießen.
Einen Namen machte er sich durch seine Promotion mit Blutuntersuchungen am Rotwild in Hessen. Als Facharzt für Wildtiere war er 1990 Gründungsmitglied des Institutes Arbeitskreis Wildbiologie der Justus-Liebig-Universität, dessen Leiter er dann ab 2001 auch war.
Seine Seminare und Lehrveranstaltungen im Bereich Wildtiermedizin und Wildbiologie seien aufgrund seiner Projektforschungen an Rotwild, Rehwild, Feldhase, Rebhuhn, Muffelwild, Steinwild, Moschusochsen, Wisent, Waldrapp, Wildkatze und Waschbär auch heute noch gefragt.
Besondere Anerkennung fand in Fachkreisen seine Waschbär-Reproduktionsstudie, die eine zentrale Behauptung von Jagdgegner widerlege. Deren Aussage, dass eine Waschbär-Jagdausübung zu deren Vermehrung führen werde, seien Versuche, die Jagd zu verhindern oder gar ganz abzuschaffen.
Aufwand für Verwaltung steigt
In der Mitgliederversammlung der Jägervereinigung Oberhessen ging Vorsitzender Nickel in seinem Tätigkeitsbericht auf die Auswirkungen der Corona-Epidemie mit den fehlenden Zusammenkünften und ausgefallenen Übungsabenden ein. Angesprochen wurde von Nickel die Vereinsbefragung, an der 51 Mitglieder teilnahmen. Ausführungen gab es zu den zur Kitzrettung eingesetzten Drohnen. Zur Bedienung der nunmehr zwei maschinellen Hilfsmittel stünden derzeit neun Personen zur Verfügung.
Ein vom Vorsitzenden verfasster Flyer informiere über die Möglichkeiten der Kitzrettung. Ein weiterer Hinweis galt der neu erschienenen Vereinsbroschüre.
Am Jungjägerkurs nahmen neun Personen erfolgreich teil. Zu den weiteren Aktivitäten zählten ein Fangjagd- und ein Motorsägen-Lehrgang. Zudem besuchten 15 Mitglieder das Schießkino in Petersberg. Nickel hob den durch die Pandemie deutlich höheren Verwaltungsaufwand hervor.
Von besonderen Herausforderungen bei der Hundeausbildung im Jahr 2021 berichtete Obfrau Irina Reh. Unter anderem gab es den Abrichtelehrgang und die Brauchbarkeitsprüfung. Durchgeführt wurde das Seminar »Einarbeitung des Jagdgebrauchshundes in die Fährtenarbeit«.
Gut besucht war das zum elften Mal durchgeführte Anschussseminar. An einer Unterweisung zur Heranführung von jungen Hunden an das wehrhafte Schwarzwild nahmen fünf Hunde teil. Im Einsatz war die Jägervereinigung mit Hans-Jörg Schanz, Klaus Schmidt und Irina Reh bei den auf dem Hoherodskopf stattfindenden Prüfungen des Landesjagdverbandes.
Nach dem Kassenbericht von Gerhard Weicker und der Stellungnahme der Kassenprüfer erfolgte die einstimmige Entlastung des Vorstandes. Zugestimmt wurde der Jahresrechnung und ebenfalls dem Haushaltsvorschlag für das Jahr 2022.
Nach einer regen Diskussion stimmte die Versammlung der Anschaffung eines Info-Mobiles zu. Dieses soll bei öffentlichen Veranstaltungen eingesetzt werden und besonders bei der jungen Generation Interesse an der heimischen Natur und Tierwelt wecken.
Anerkennende Dankesworte gab es für den Vorsitzenden durch Vereinsmitglied Karl Besse. Dieser hob unter Applaus der Anwesenden dabei das Wirken und Eintreten von Nickel für die Jägervereinigung, das Jagdwesen und die Natur hervor.
Vorsitzender Nickel und Stellvertreter Werner Müssig zeichneten für zehnjährige Mitgliedschaft Karl Besse, Bernd Knoop, Reinhardt Magel und Karl-Friedrich Thomsen aus. Gerd Büttner, Prof. Dirk Engelhardt, Dörte Keil-Yserentant, Björn Luft, Markus Müller, Kurt Otto, Franz-Josef Preuß und Wolfgang Theiss werden Ehrennadel und Urkunde nachgereicht.
Bei einer weiteren Ehrung stand die Mitgliedschaft durch den Deutschen Jagdverband an. Im Auftrag des Verbandes zeichnete Nickel für 25-jährige Mitgliedschaft Stefan Volk aus. Für 40 Jahre Verbandstreue wurde Gisela Kremer, Guiseppe D’Amore und Klaus-Dieter Schmandt die Ehrung zuteil. Eine besondere Anerkennung sprach Nickel dem Mitglied Heinz-Ewald Franke für 50-jährige Verbandszugehörigkeit aus.
