Brunnental um weitere Attraktion reicher

Grünberg (dis). Nach intensiver Vorarbeit steht der Ausstellungsraum im Maschinenhaus im Brunnental vor seiner Fertigstellung. Neben neu verputzten Wänden, den Ausstellungstafeln über die Historie der Wasserversorgung und einer großen LED-Schautafel, mit der die Phasen der Wasserversorgung auf Knopfdruck dargestellt werden, fällt eine interaktive Lehr- und Demonstrationswand auf.
Damit werden die technischen und physikalischen Verhältnisse der Grünberger Wasserversorgung anhand praktischer Versuche erklärt.
Robert Scheuermann hat seine ganze Erfahrung (Berufsausbildung zum Elektromechaniker, Elektrotechnik-Studium an der Fachhochschule Mittelhessen und Pädagogik-Studium zum Lehramt in Physik an der Gesamthochschule Kassel) bei Planung und Aufbau der Anlage einbringen können. Die Demonstrationswand wird sowohl bei Schülergruppen unterschiedlicher Jahrgänge als auch bei einzelnen Besuchern und Besuchergruppen eingesetzt.
Zusammenhänge ganz anschaulich
Besuchern wird dann schnell klar, mit welchen großen technischen Herausforderungen die Urväter der Wasserversorgung im 15. Jahrhundert konfrontiert wurden und mit welchen technischen Lösungen sie die Herausforderung gemeistert haben. Die Tatsache, dass das Wasser über 50 Meter vom Brunnental in den Wasserbehälter in das Brunnenhaus am Berg am Winterplatz gepumpt werden musste, wofür anfänglich noch keine Kolbenpumpen oder entsprechende Materialien zur Verfügung standen, erforderte viel Geschick und technisches Hintergrundwissen.
Bei der Umsetzung der Demo-Wand hat Scheuermann großen Wert darauf gelegt, dass auch für die jüngeren Besucher die physikalischen Zusammenhänge anschaulich dargestellt werden. Abgerundet wird das Ganze durch die von ihm und Volker Schlosser gefertigten Funktionsmodelle der verschieden mittelalterlichen Pumpen. Sehr anschaulich und gut für Familien mit kleinen Kindern geeignet ist das Nebengebäude mit dem alten Wasserrad und dem großen, schweren Zahnrad.
Durch umfangreiche Sachspenden hat Dr. Christian Bender dazu beigetragen, dass der Raum auf dem aktuellen Stand der Kommunikationstechnik ist. Zu den weiteren Unterstützern des Projekts zählen unter anderem Harald Sellner, der Vorsitzende des Verkehrsvereins Grünberg, und der ehemalige Wassermeister Walter Schäfer.
Die Neugestaltung des Maschinenhauses wurde im Rahmen des Gesamtprojektes »Die handwerkliche Wasserkunst im Grünberger Brunnental« durchgeführt. Sobald es die Pandemie-Verordnungen zulassen und der neue Wasserspielplatz fertiggestellt ist, werden die Räumlichkeiten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.