1. Gießener Allgemeine
  2. Kreis Gießen

Frühlingserwachen fordert ganzen Einsatz

Erstellt: Aktualisiert:

Von: red Redaktion

Kommentare

ik_Naturland_250423_4c
Baumpflegearbeiten auf dem Ramsberg in Laubach. © pv

Gießen (pm). Pflegearbeiten alter Bäume sind ein wichtiger Bestandteil zum Erhalt von Streuobstwiesen. Franz Lichtblau, Jürgen Langer und Klaus Lindenstruth von der Naturlandstiftung des Landkreis Gießen eröffneten dieser Tage die Arbeitssaison auf dem Ramsberg in Laubach. Das große Areal verlangt viel Arbeitseinsatz, will man es in seiner Schönheit erhalten.

So werden neben der Pflegearbeiten des Baumbestandes auch wieder zehn neue Bäume gepflanzt werden. Elvira Pesch hat dazu alle Bäume digital erfasst und die Baumpaten aufgelistet.

Blühende Inseln

In der Jahreshauptversammlung des Vereins verwies Vorsitzender Ottfried Weber darauf hin, dass auch 2023 wieder Workshops für die Baumpaten angeboten werden, um sie für die Pflege der Bäume fit zu machen. In seinem Resumee des Jahres 2022 ging Weber auch auf die Betreuung der Blühflächen in Grünberg ein. Da die Erfahrung gezeigt habe, dass die Einsaatfläche nach spätesten drei Jahren gewechselt werden müsse, werden in Grünberg in diesem Jahr in Abstimmung mit der Stadt eine Bodenbearbeitung vorgenommen. Fachliche Betreuung bekomme dabei der Verein von Matthias Hub und Bodo Peth. Wichtig sei der Naturlandstiftung bei der Anlage von Blühflächen besonders auch die Einbeziehung von Privatpersonen, wobei mehrjährige Anpflanzungen den Vorrang hätten. In Kooperation mit dem VHC wurde zudem an der Gießener Straße ein blühende Insel angelegt.

Weiter berichtete Weber von dem Grünlandprojekt in der Gemarkung Dorf-Güll. Dort wurden Grünlandflächen naturnah gestaltet, um Lebensräume für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten zu schaffen. Die Flächen werden gemäht und bei Bedarf auch beweidet. Das habe sich als erfolgreich erwiesen.

Dr. Heino Steinmetz (Arbeitskreis Feldwege im Landkreis Gießen) berichtete über die Ergebnisse der Untersuchung des Instituts für Tierökologie der Justus-Liebig-Universität Gießen. Hierbei sollten Erkenntnisse zur Bestäubervielfalt an verschiedenen Wegetypen gewonnen werden. Es habe sich herausgestellt, dass die Beschaffenheit der Feldwege nur geringen Einfluss auf die Saumstrukturen der Wege haben. Wichtig sei dagegen, die Wegränder ökologisch sinnvoll zu pflegen. Dort sei die Insektenvielfalt am größten gewesen, auch unabhängig davon, ob auf den landwirtschaftlichen Flächen Getreide angebaut wurde oder Blühwiesen angelegt waren. Die lineare Bedeutung von Wegrändern müssten Kommunen und Landwirten deutlicherer gemacht werden, nicht zuletzt befänden sich dort die meisten Bestäuber, die zu einer reichen Ernte beitrügen.

Weber merkte an, angelaufenen Projekte wie etwa der Fledermausschutz würden fortgeführt, denn nur kontinuierliche Arbeit und das schnelle Entdecken von Hindernissen bringe langfristigen Erfolg.

Auch interessant

Kommentare