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»Frisches Blut« für Muschenheim

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21 Jahre hat es gedauert, bis im Licher Stadtteil Muschenheim ein neues Baugebiet aufgestellt wurde. Nun darf ab dem 16. Juli auf dem Areal »Zum Limes« gebaut werden. Das Projekt stellt die Kommune aber auch vor Herausforderungen.

Alle Beteiligten am Neubaugebiet »Zum Limes« im Licher Stadtteil Muschenheim haben bei der Abnahme der Straßenverkehrsfläche durch die Stadt ein übereinstimmendes Resümee gezogen: »Sowohl die Zusammenarbeit als auch die Kommunikation untereinander hat reibungslos und schnell funktioniert.« Auf insgesamt 18 851 Quadratmeter Baufläche sollen in Muschenheim 37 neue Wohneinheiten entstehen. Für den Endausbau habe man rund 2,5 Millionen Euro ausgegeben - mit den Baukosten für die Häuser gehe man davon aus, dass 17 Millionen Euro in das neue Bauland investiert werden, hieß es anlässlich eines Ortstermines. Durch diese Erweiterung sollen zwischen 80 bis 100 neue Bewohner in den Licher Stadtteil ziehen. »Durch das Neubaugebiet kommt ›frisches Blut‹ nach Muschenheim. Dadurch besteht immer die Chance, dass der Nachwuchs für die Vereine und gemeinnützigen Organisationen hierher zieht«, sagte Bürgermeister Dr. Julien Neubert. Auch bestehe bei jungen Familien und Paaren, die eine Familie gründen wollen, eine hohe Nachfrage nach Wohngebieten in den ländlichen Regionen. Aufgrund des Zuwachses im Stadtteil habe die Stadt zusätzliche Mittel bewilligt und die Anzahl an Gruppen im örtlichen Kindergarten von zwei auf vier angehoben.

»Du rch das Neubaugebiet werden auch infrastrukturelle Herausforderung, wie im Bereich der Kläranlage, auf uns zukommen. Doch insgesamt ist das Neubaugebiet eine Bereicherung - sowohl für Muschenheim als auch für Lich«, erklärte Neubert.

Rund 200 Bewerber

Der Geschäftsführer der Regio Bau- und Bodenentwicklungsgesellschaft mbH, Christian Maruschka, die als Investor in das neue Bauland agiert, führte aus: »Alle Grundstücke sind bereits verkauft«. Rund 200 Personen hätten sich für die Grundstücke beworben. Trotz der vielen Interessenten müssen sich die Muschenheimer nicht vor Fremden fürchten: »Elf Grundstücke wurden an Personen aus Lich verkauft. Mehrheitlich haben die Menschen, die hierher ziehen, einen Bezug zur Region«, so Maruschka. Ihm selbst sei es besonders wichtig gewesen, Unternehmen aus der Region am Projekt zu beteiligen. Deshalb habe beispielsweise den Endausbau der Straße die Reiskirchener Tief- und Straßenbaufirma Grün + Scherer GmbH ausgeführt. Dabei habe man beachtet, dass alle Grundstücke über einen Glasfaseranschluss verfügen. Zudem sei zukunftsorientiert gedacht worden. Maruschka: »Wir haben bewusst auf Gasanschlüsse verzichtet und auf Wärmepumpen gesetzt.« Auch seien Vorgaben für die Wasseraufbewahrung und die Begrünung von Flachdächern aufgestellt worden, um ein ökologisches Baugebiet zu schaffen.

Ortsvorsteher Josef Benner ist über die Erweiterung seines Heimatortes ebenfalls sehr glücklich. Für ihn sei es lange klar, dass sich das Gebiet im Norden ideal für ein Neubaugebiet eigne.

Benner erzählte: »Bereits vor 20 Jahren bin ich hier an der Ortsgrenze mit meiner Tochter spazieren gegangen und habe diesen Ort als geeigneten Platz für eine Erweiterung gesehen. Nun ist aus der Vision Realität geworden.«

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