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Wärme wird aus dem Boden geholt

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Von: Karl-Josef Graf

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Fernwald (kjg). Der städtebauliche Vertrag über die CO2-neutrale Wärmeversorgung durch geothermische Nutzung für das Baugebiet »Jägersplatt IV« zwischen der Gemeinde Fernwald und dem Investor IMAXX-Projektentwickungsgesellschaft wurde jetzt unterzeichnet.

30 Grundstücke mit Einfamilienhäusern oder Doppelhaushälften und ein Reihenhausgrundstück werden mit diesem Wärmekonzept versorgt, das wie eine Klimaanlage im Winter wärmt und im Sommer kühlt. Sieben Grundstücke mit Mehrfamilienhäusern werden durch die Fernwärme der Stadtwerke Gießen beliefert.

Jochen Ahl, Geschäftsführer der IMAXX, ist überzeugt, den Bauherren ein zukunftsorientiertes und CO2-neutrales Heizsystem zu bieten, das nicht mehr auf fossile Energieträger angewiesen ist. Gerade nach den jüngsten Ereignissen »sind wir noch stärker getrieben, die Wärmeversorgung ohne Verbrennung von Rohstoffen zu gewährleisten«. Bei der Geothermie mit Erdwärmekörben werde die Wärme aus der Erde geholt und mit Hilfe einer Wärmepumpe zur Energiegewinnung genutzt.

Für ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 160 Quadratmetern braucht man drei Maxi-Erdwärmekörbe, die etwa vier Meter tief in die Erde eingebaut und mit der Wärmepumpe im Haus verbunden werden. Von dort geht die Energie in das Heiz- und Warmwassersystem. Der Hausherr brauche sich nie wieder Gedanken über Gas-, Öl- oder Pelletbestellungen zu machen, weil die Erde die Energie kostenlos liefere, erklärte Ahl.

Bürgermeister Manuel Rosenke zeigte sich zufrieden, dass die Gemeinde Fernwald der hohen Nachfrage nach Bauplätzen nachkommen und diese zumindest teilweise befriedigen könne. Die Vergabekriterien seien durch die Gemeindevertretung kürzlich auf den Weg gebracht worden. Die Vergabe soll im zweiten Quartal 2022 erfolgen, sodass die Erschließungsarbeiten im dritten Quartal beginnen können. Die Ausschreibung der Tiefbauarbeiten laufe bereits.

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