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»Marke Eigenbau« steht hoch im Kurs

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Von: Sonja Schwaeppe

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Eine »Ausstellerin der ersten Stunde« in Annerod ist die begeisterte Näherin Beate Meckel-Wiessner. © Sonja Schwaeppe

Fernwald (son). Reges Treiben herrschte am Sonntag im Bürgerhaus Annerod. Der örtliche Tennisclub hatte zu seinem mittlerweile fünften Kunst-und Kreativmarkt eingeladen. Es gab viele schöne selbstgemachte Dinge zu bestaunen und zu kaufen.

»Wir freuen uns dieses Jahr über 26 Ausstellerinnen und Aussteller«, berichteten die Organisatorinnen Sigrid Schreiber und Uschi Couturier. Alle kämen aus der umliegenden Region und stünden für hochwertige und vor allem selbst gefertigte Waren und Kunstwerke. Das komme bei den Besuchern sehr gut an.

»Man kann sich bei uns darauf verlassen, dass man hier wirklich gute Qualität erhält«, sagte Schreiber. Die Bandbreite der dargebotenen Waren sei sehr vielfältig, denn: »Wir haben Malereien, handgeflochtene Körbe, Honig, Holzarbeiten, Schmuck, Textilien und viele Dekorationsartikel«, zählte Couturier auf. Die Erlöse aus Standmiete und Bewirtung kämen wie in jedem Jahr der Jugendarbeit des Tennisclub Annerod zugute.

Erstmals in Annerod dabei war der Pohlheimer Achim Kraft. Der erblindete Künstler erschafft ganz individuelle Holzskultpuren, die mithilfe von LED-Bändern sanftes, indirektes Licht spenden. Der gelernte Landschaftsgärtner hatte schon immer ein Faible für Holz. »Als mir meine Frau dann zum 52. Geburtstag eine Birkenholzlampe schenkte kam ich auf die Idee, so etwas auch selbst zu bauen«, erzählte Kraft. Er suche besondere Hölzer mit Charakter, die eine Geschichte erzählen. Diese bearbeitet er dann selbst - auch mit Motorsäge und Axt.

Ein eigener Name für jede Skulptur

Alles, was der heimische Wald hergebe, verarbeite er zu diesen besonderen Skulpturen, die auch alle einen Namen bekommen. »In den Kunstwerken stecken nicht nur eine Menge Arbeit und Zeit, sondern auch viele Emotionen«, fügte seine Frau Astrid Nestler hinzu. So sei der »Eisvogel«, eine Skulptur, die einem schlanken Vogelkörper mit leicht geöffnetem Schnabel gleicht, nicht direkt nach der Entstehung in den Verkauf gelangt. »Manchmal muss man sich länger von einem Werk verabschieden«, sagte Nestler. Nun steht der Eisvogel aber neben dem »Kinderhandschuh«, dem«Cliffhänger« und dem »krummen Hund« und wartet auf ein neues Zuhause.

Gleich nebenan warteten zahlreiche Einhornkissen auf neue Besitzer. Ihre Erschafferin Beate Meckel-Wiessner ist eine Ausstellerin der ersten Stunde. Sie versorgt ihre Kunden auch mit selbstgenähten Taschen aus ausrangierten Bundeswehrseesäcken, Kirschkernkissen oder Püppchen, die sie unter ihrem Label »My Levi« mit viel Liebe näht. Der Name stamme übrigens von ihrem Enkelsohn, wie sie verriet. Mit dem Ausstellungstag sei sie sehr zufrieden. »Die Resonanz ist großartig.«

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