Jägersplatt wächst weiter

Fernwald (ti). Zwei große Transportfahrzeuge stehen vor der im Bau befindlichen Kita auf der Anneröder Jägersplatt. Sie haben Substrate für die Dachbegrünung geladen, die diese Woche begonnen hat. Zwei Arbeiter sind gerade dabei, Material an Ort und Stelle zu verteilen. Andere warten auf dem Parkplatz darauf, Nachschub nach oben liefern zu können. Wieder andere machen gerade Frühstückspause.
Weitere Lkws, Bagger und kleinere Transporter stehen auf dem Gelände, außerdem Bauzäune, Gerüste, Kräne. An mehreren Stellen wird gearbeitet, auch im hinteren Bereich, wo die Umrisse des neuen Discounters in Rohbau und Dachstuhl bereits weithin sichtbar sind. Rund neun Millionen Euro werden am Standort investiert.
5,6 Millionen Euro fließen in die viergruppige Kita, welche die Gemeinde Fernwald seit Beginn des Jahres bauen lässt. Bis Juni/Juli 2023 soll sie fertig sein. Stand jetzt mit rund sechswöchiger Verzögerung gegenüber dem ursprünglichen Fertigstellungstermin im Mai, weil es bei den Fenstern zu Lieferengpässen gekommen war, wie Bürgermeister Manuel Rosenke auf Anfrage erläutert.
Seit die Fenster vergangenen Monat eingebaut, Verglasung und Trockenbau beendet wurden, laufen die Elektro- und Sanitärarbeiten. Zudem hat besagte Dachbegrünung begonnen. In den kommenden zehn Monaten stehen Innenausbau und -austattung sowie die Herstellung des Außengeländes an.
20 Grundstücke
Von den 5,6 Millionen Euro bleiben an der Gemeinde nur rund 3,65 Millionen Euro hängen. Denn das Land gewährt pro Kita-Gruppe einen Zuschuss von 300 000 Euro. Der Förderbescheid über insgesamt 1,2 Millionen Euro ging der Kommune Anfang Juli zu. Weitere 750 000 Euro kommen aus der Hessenkasse.
Auf dem selben Gelände investiert die Kropp Projekt GmbH und Co. KG aus Großenlüder 3,3 Millionen Euro in den Neubau eines Discounters. Auf Anfrage erklärte Geschäftsführer Oliver Kropp, dass die Arbeiten im Zeitplan seien und er mit der Fertigstellung im vierten Quartal rechne. Noch in diesem Jahr will Norma eröffnen.
Ein Stück weiter oben haben Mitte Juli die Erschließungsarbeiten für den vierten Abschnitt des Baugebietes Jägersplatt begonnen, aus naturschutzrechtlichen Gründen im westlichen Bereich. Von dort arbeite sich die Baufirma derzeit sukzessive in Richtung Großen-Busecker-Straße vor. Mit erhöhtem Aufwand, weil dort noch ein Vogelpaar brütet, was eines erhöhten Schutzes bedarf. Rosenke rechnet mit dem Abschluss der Erschließungsarbeiten in rund einem halben Jahr. Nächstes Frühjahr soll dann die Bebauung beginnen. Welche der zahlreichen Interessenten eines der rund 20 Grundstücke bekommen, wird Ende September entschieden. Derzeit läuft das Auswahlverfahren anhand der jüngst von der Gemeindevertretung beschlossenen neuen Vergabekriterien.
Ebenfalls zu dieser Zeit wird wohl über die Vergabe der östlich der Großen-Busecker-Straße geplanten Gewerbeflächen (Haaracker/Himberg) entschieden. In einer Sondersitzung des Gemeindevorstandes hatten sich am Dienstag die ersten 16 Interessenten vorgestellt, eine weitere Runde ist für September geplant.