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Endlich mit Halstuch

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Von: red Redaktion

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Beim ersten Stammeslager der »Uhu«-Pfadfinder aus Fernwald werden den »Wölflingen« Bärte ins Gesicht gezaubert. © pv

Fernwald (pm). Im vergangenen Oktober haben einige Eltern in Fernwald gemeinsam mit erwachsenen Pfadfindern beschlossen, einen Pfadfinderstamm zu gründen. Angesprochen werden damit nicht nur die eigenen Kinder, sondern auch weitere Jugendliche in der Gemeinde. Seitdem ist der Aufbaustamm »Uhu« mit monatlich steigenden Mitgliederzahlen in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv, berichtet Antoinette Hofmann, stellvertretende Stammesführung.

Wöchentliche Treffen

Der Aufbaustamm ist Mitglied im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP). Seit Beginn der wöchentlich stattfindenden Gruppenstunden ist die Anzahl der Mitglieder bereits auf über 20 Aktive herangewachsen. Nun fand das von den Jüngsten sehnlichst gewünschte erste Stammeslager statt.

In der im Wald abgeschiedenen Pfadfinderblockhütte im Vogelsberg spukte ein vernachlässigter Wichtel herum, der es an Streichen nicht mangeln ließ. So zauberte dieser nicht nur Bärte in die Gesichter der »Wölflinge«, wie man die Sechs- bis Elfjährigen im Pfadfinderstamm nennt, sondern polterte nachts zwischen den Balken der Hütte herum, schmiss Fichtenholz auf das Feuer im Kamin, auf dass es laut knackte und zischte, und er stahl die mitgebrachten Süßigkeiten aus den Rucksäcken der Kinder.

Vor allem aber schrieb er Nachrichten und verteilte Aufgaben an die jungen Gäste der Hütte, die täglich gespannt den Briefkasten leerten, um dem Wichtel zu antworten. Darüber hinaus gab es weitere magische Naturbegegnungen in der näheren Umgebung der Hütte. So weckte ein delikater und in Dürrezeiten selten anzutreffender Pilzsonderling das Interesse der Gruppe. Judasohren, eine Morchelart und dem Sinnesorgan nachgeformter und essbarer Baumpilz, auch Holunderpilz genannt, fielen reihenweise dem Jagdinstinkt der jungen Pfadfinder zum Opfer.

Höhepunkt des Lagerwochenendes war die langersehnte Halstuchverleihung. Um das Schwedenfeuer versammelt, legten drei erwachsene »Uhus« und zwölf Wölflinge ihr Pfadfinderversprechen ab. Nach alter Tradition nahmen sie ihr Halstuch in der ersten Nacht nicht ab, damit alle Erinnerungen und Träume darin haften bleiben, berichtet Hofmann.

Die neugegründete Gruppe sucht nun noch einen Bauwagen als Unterschlupf im Freien, hat aber noch zu wenig Kapital, um einen zu erwerben. Deshalb wäre den Pfadfindern ein ungenutztes, auch reparaturbedürftiges Exemplar, auch als Handwerksobjekt für die Älteren im Stamm, als Spende willkommen.

Die Gruppenstunden finden wöchentlich statt, geplant ist zudem ein Zeltlager in der ersten Sommerferienwoche. Dazu sind weitere Kinder und Jugendliche willkommen, die Lust haben, Pfadfinderluft zu schnuppern. Die Gruppe trifft sich zurzeit am Sporthäuschen in Albach, und zwar immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr. Wer sich vorab informieren möchte, schreibt eine E-Mail an uhupfadfinden.fernwald@gmx.de. Auskünfte erteilt auch Antoinette Hofmann unter 0 64 04/66 88 89.

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