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»Eine Ära geht zu Ende«

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Von: red Redaktion

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Gerhard Pitz © pv

Fernwald (pm). Zur Jahreshauptversammlung der Freien Wähler Fernwald hatte ein letztes Mal der Vereinsvorsitzende Gerhard Pitz in die Gaststätte »Hessischer Hof« nach Steinbach eingeladen. Ein letztes Mal, weil er den Wunsch geäußert hatte, dass er sich nach 40 Jahren Vorstandsarbeit zurückziehen möchte. Er gab ein letztes Mal seinen Bericht für die Jahre 2020 und 2021 ab, führte ein letztes Mal durch den Abend, aber leitete zum ersten Mal die Neuwahlen des Vorstandes, denn er selbst stand ja nicht auf der Kandidatenliste.

Eine besondere Würdigung seiner engagierten, ruhigen und fachkundigen Arbeit wurde Pitz durch eine Rede seines langjährigen Weggefährten Bernhard Becker (Annerod) zuteil. »Eine Ära geht zu Ende. Und das war eine erfolgreiche Ära«, sagte Becker. Nach langem Applaus der zahlreichen Mitglieder wurde Gerhard Pitz einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

Arbeit auf mehrere Schultern verteilt

Dass Pitz sich zurückziehen wollte, war kein Geheimnis. So hatte man genug Zeit, sich über eine neue Vorstandsstruktur Gedanken zu machen. Peter Holl (Annerod), Christine Grage (Steinbach) und Horst Rieper (Annerod) stellten das Vorstandskonzept vor und machten deutlich, dass dafür eine Satzungsänderung des Vereins nötig ist. Diese wurde einstimmig angenommen. Die Vorstandsarbeit wird zukünftig auf drei Schultern verteilt.

Die Wahlen, die allesamt einstimmig ausfielen, brachten folgendes Vorstandsteam hervor: Christine Grage wurde für den Posten »Vereinsmanagement« gewählt, Sebastian Krieger (Steinbach) wurde zum »Vorstand Finanzen« gewählt und Peter Holl zum »Vorstand politische Arbeit«.

Das Amt des Schriftführers übernimmt Michael Guderian (Annerod). Beisitzer wurden Horst Rieper (Annerod), Hans-Peter Schön (Albach), Michael Krönung (Steinbach) und Ulrike Bell-Rieper (Annerod).

Fraktionsvorsitzender Stefan Becker berichtete aus den vergangenen zwei Jahren in der kommunalpolitischen Arbeit. »Wir blicken auf zwei erfolgreiche Jahre zurück, in denen wir die Kommunalwahl und die Bürgermeisterwahl sehr zufriedenstellend durchlaufen haben.« Becker kritisierte, dass es der Gemeinde bislang nicht gelungen ist, einen Klimaschutzmanager einzustellen. Den ersten Antrag dazu hatte die Fraktion bereits 2018 gestellt. Aber Unterstützung dafür haben sie damals von keiner Seite bekommen. Verwundert zeigte sich Becker darüber, dass jetzt vier Jahre später die anderen Fraktionen auf den Zug aufspringen und Druck machen. Ein Ärgernis sei zudem die Absage der Sparkasse Gießen für den zuvor zugesagten Geldautomaten im Anneröder Neubaugebiet.

»Ein Trauerspiel« sei das Verfahren rund um den Bau des Radwegs entlang der B 49 zwischen Gießen und Reiskirchen. Becker berichtete, dass auf die Gemeinde erneut Planungskosten in Höhe von 30 000 bis 40 000 Euro zukommen. Grund sind die neu zu erstellenden naturschutzfachlichen Gutachten. Diese wurden schon einmal erstellt, haben aber ihre Gültigkeit verloren. Der Radweg habe die Gemeinde schon rund 100 000 Euro gekostet, ohne dass mit dem Bau überhaupt begonnen wurde, kritisierte Becker.

In Zukunft wollen sich die Freien Wähler mit den Themen Straßenbeiträge und Windpark auseinandersetzen. In die Fernwälder Straßen müsse künftig mehr investiert werden, immerhin habe sich 30 Jahre lang in dem Bereich wenig getan. FOTO: PM

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