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Digital und deutlich schneller

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age_twi_1a_130523_4c © Thomas Wissner

Fernwald (nal). Als einen Service-Baustein für die Kunden wie auch als Meilenstein in der Firmengeschichte angesichts der digitalen Anbindung des Kommissionierungsprozesses lobte Geschäftsführer Christian Rinn das für fast vier Millionen Euro innerhalb von nur zehn Monaten errichtete neue Kommissionierungszentrum von Rinn Beton- und Naturstein in Steinbach.

Die 900 Quadratmeter große Industriehalle wurde nach dem neuesten KfW-Effizienzhaus-55-Standard gebaut. Hauptmerkmale des Energieplans sind ein ausgeklügeltes Heizungskonzept mit Fußbodenheizung, wärmedämmende Bauelemente, ein besonderes Beleuchtungssystem und die Nutzung von Regenwasser.

Zur Einweihungsfeier begrüßte Rinn auch Landrätin Anita Schneider und Fernwalds Bürgermeister Manuel Rosenke. »Als Industrieunternehmen und verantwortlicher Teil der Gesellschaft denken wir nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch und sozial. Mit dem neuen Kommissionierungszentrum und dem digitalisierten Verfahren sparen wir nicht nur Kosten und Zeit, sondern schaffen einen hochmodernen Arbeitsplatz, an dem unsere Mitarbeitenden sich wohl- und sicher fühlen. Zudem schützen wir einmal mehr unsere Ressourcen«, sagte Rinn.

Fast vier Millionen Euro investiert

Im Zuge des Neubaus sei eine neue Zufahrt für Lkw geschaffen worden, sodass diese über das Gewerbegebiet die neue Industriehalle erreichten und sich dadurch auch der Lkw-Verkehr im Ort reduzieren werde.

Auf die Baumaßnahme ging Johannes Schramm, Mitglied der Geschäftsleitung und Energiebeauftragter des Unternehmens, näher ein und verriet: »Mit der Planung begonnen haben wir bereits 2018. Das hochmoderne Kommissionierungszentrum ist der krönende Abschluss einer umfangreichen Modernisierung der Logistik.«

Das Traditionsunternehmen habe am Standort Steinbach eigens dafür eine neue Kommissionierungshalle gebaut. Ein Hochregal mit über 600 Palettenstellplätzen für die gesamte Produktvielfalt ist Teil der Erneuerung.

Musste bislang für jeden Kommissioniervorgang die Ware mit Staplern aus dem Lager zum Kommissionierplatz gebracht werden, erfolgt die Bereitstellung der Ware zukünftig automatisch. Die Kommissionierung wird durch diese Umstellung zeit- und kostenoptimiert und ermöglicht eine »Just-in-time-Kommissionierung«. Lagerkosten und Transportwege werden dadurch verringert, was die Qualität der Unternehmensprodukte sichert und gleichzeitig Ressourcen schont.

Energieeffizient und ressourcenschonend

Auch die Verpackung der kommissionierten Ware erfolgt nun vollautomatisch und ressourcenoptimiert. Anstelle einer einheitlichen Verpackungsgröße wird die Verpackung genau auf die Größe der Ware zugeschnitten.

Rund 22 000 Kommissionen fallen pro Jahr in Steinbach an. Die bisher dafür notwendigen zahlreichen Gabelstaplerfahrten entfallen nun komplett.

60 Prozent des Regenwassers wird für die Produktion verwendet. »Wir verwenden 20 Prozent Recycling-Split, haben 15 Prozent Photovoltaik und würden gerne mehr machen, wenn der Netzbetreiber dies zuließe. Dachflächen sind vorhanden«, betonte Christian Rinn und sprach von einem wichtigen Baustein für das Unternehmen.

Aktuell verfüge man über die modernste digitale Betriebsdatenerfassung. »4.0 ist schon lange bei uns angekommen. Nun auch in der Logistik.«

Moderne Arbeitsplätze seien entstanden und diese sprächen junge Menschen an. »Das macht uns auch als Arbeitgeber attraktiv«, so der Geschäftsführer.

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age_twi_2a_130523_4c_1 © Thomas Wissner

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