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Bürgermeister als Kassierer

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Scheckübergabe mit (v. l.) Bürgermeister Manuel Rosenke, Marktleiter Michael Simon sowie Johanna Hennemuth, Lyudmyla de Crouppé und Julia Kukolew (Ukraine-Hilfe). © Emanuel Zylla

Fernwald (zy). »1350 Euro in einer Stunde« lautet die Bilanz von Bürgermeister Manuel Rosenke in einer etwas ungewöhnlichen Rolle. Als Kassierer nahm er kürzlich im Rewe-Supermarkt in Steinbach diese Summe ein, die nun als Spendengeld der Ukraine-Hilfe Fernwald zugutekommt.

Da staunten die Kunden von Marktleiter Michael Simon natürlich, als sie an jenem Tag nicht etwa vom Personal abkassiert wurden. Diesmal standen Marktmitarbeiter wie etwa Snezana Miljkovic im Hintergrund, leiteten den Rathauschef an und schauten ihm über die Schulter, als er die Einkäufe über den Scanner der Kasse zog.

Simon sagte, die Idee für so eine Aktion sei bereits Anfang des Jahres entstanden, aber erst durch den Krieg in der Ukraine habe es einen sehr wichtigen, aber auch traurigen Anlass für die Spendenaktion gegeben. Mit ihm waren nun aber auch etliche Bürger zur Stelle, die ihren Einkauf extra auf diesen Tag gelegt hatten.

Einige Tage später wurde es dann bei der Spendenübergabe offiziell, als Marktleiter Simon und Bürgermeister Rosenke einen 1350 Euro »schweren« Scheck an Ehrenamtliche der lokalen Hilfsinitiative übergaben. Von der Spende können die Helferinnen Johanna Hennemuth, Lyudmyla de Crouppé und Julia Kukolew nun Dinge für den täglichen Bedarf der Schutzsuchenden organisieren. Wichtig sei dabei vor allem Unterwäsche, die man selbstverständlich nicht gebraucht anbieten möchte.

»Die Spende dient aber auch als Rückhalt, falls noch etwas anderes angeschafft werden muss«, erläuterte Johanna Hennemuth. Das Geld wird nun also für den Bedarf der derzeit 52 Menschen aus der Ukraine eingesetzt, die bislang in Privatunterkünften innerhalb der Großgemeinde untergekommen sind.

Sollten diese Kapazitäten aus privater Hand irgendwann erschöpft sein, werde der Landkreis Wohncontainer in Holzständerbauweise errichten, erläuterte Rosenke. Entsprechende Mittel seien bereits im Kreishaushalt eingeplant. Bei Bedarf können die Unterkünfte am Sportplatz in Albach errichtet werden.

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