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Ampel statt Zebrastreifen

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Von: Christina Jung

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Aus der Kurve in den Zebrastreifen: Am Fußgängerüberweg am Steinbacher Ortsausgang gab es schon so manche gefährliche Situation. Jetzt soll eine Ampelanlage für mehr Sicherheit in diesem Bereich sorgen. © Tina Jung

Fernwald (ti). Der Zebrastreifen am Steinbacher Ortsausgang ist vielen im Dorf schon lange ein Dorn im Auge. Zu schnell seien Autofahrer dort unterwegs. Zu wenig seien Fahrzeuge sichtbar für die kreuzenden Fußgänger. Ebenso umgekehrt. Denn auch die Fahrzeuglenker, die aus dem Dorf kommen und Richtung Albach unterwegs sind, stoßen nach einer Innenkurve nahezu direkt auf den Querungsbereich.

Vollbremsungen seien an der Tagesordnung, sagt Bürgermeister Manuel Rosenke. »Die Situation dort ist äußerst gefährlich.« 2012 hatte es sogar einen tödlichen Unfall an besagter Stelle gegeben. Eine 85 Jahre alte Frau war von einem gleichaltrigen Autofahrer touchiert und so schwer verletzt worden, dass sie starb.

50 000 Euro Kosten

Bisher allerdings hatte man bei dem für den Überweg auf der Landesstraße 3129 zuständigen Ministerium in Wiesbaden keinen Handlungsbedarf gesehen. Das hat sich mittlerweile geändert. Laut Rosenke soll aus dem Zebrastreifen eine Querung mit Ampelanlage werden.

Die Veränderung ist das Ergebnis einer Verkehrszählung, welche von Hessen Mobil im Juni vorgenommen wurde. »An einem repräsentativen, also durchschnittlichen, Tag zwischen 6 und 19 Uhr«, sagt Sonja Lecher, die für Fernwald zuständige Sprecherin von Hessen Mobil. In der Fußgängerspitzenstunde seien 49 Querungen (15 Erwachsene, 34 Schulkinder) gezählt worden, in der verkehrlichen Spitzenstunde 619 Fahrzeuge unterwegs gewesen. Lecher: »Die Kriterien für den Bau einer Fußgängerampel sind damit erfüllt.«

Aufgrund dieses Ergebnisses und des Umstands, dass sich der Überweg im unmittelbaren Anschluss an eine Innenkurve befindet und dadurch die Sicht auf den Zebrastreifen erst spät gegeben ist, habe die Verkehrskommission - bestehend aus Vertretern der Straßenverkehrsbehörde von Landkreis und Kommune, der Polizei sowie Hessen Mobil - entschieden, an dieser Stelle eine Fußgängerampel einzurichten, so Lecher.

Wann letzteres geschehen wird, steht noch nicht fest. »Hessen Mobil wird einen Signallageplan für die Ampelanlage erstellen und diesen den zuständigen Gremien zur Abstimmung vorlegen. Der Signallageplan inklusive verkehrstechnischer Berechnung muss anschließend von der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises angeordnet werden«, so die Sprecherin zum weiteren Prozedere. Darauffolgend werde Hessen Mobil die notwendigen Arbeiten zum Bau der Fußgängerampel ausschreiben und beauftragen. Erst im Laufe dieser nun folgenden Schritte werde sich der Zeitpunkt der Umsetzung konkretisieren.

Die Kosten für das Projekt belaufen sich nach aktueller Schätzung auf rund 50 000 Euro. Den Großteil wird das Land Hessen als zuständiger Straßenbaulastträger der Landesstraße 3129 übernehmen.

Im Fernwalder Rathaus kam die Entscheidung gut an. »Ich bin froh, dass damit die Sicherheit erhöht wird«, so der Rathauschef mit Blick auf die Bedeutung der Querung für Nahversorgung und Schulweg.

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