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Es wird weiter gebaut

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Von: Rüdiger Soßdorf

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Steigende Schülerzahlen allerorten lassen den Kreis Gießen Neu- und Erweiterungsbauten an Schulen planen. SYMBOL © DPA Deutsche Presseagentur

Schülerzahlen steigen allerorten. Und die Bausubstanz ist nicht mehr überall gut. Also gehen die Millionen-Investitionen in die Schulen weiter. Der Erste Kreisbeigeordnete Christopher Lipp hat jetzt einen Ausblick auf mögliche Vorhaben in diesem und im kommenden Jahr gegeben.

Mit Beginn des nächsten Schuljahres im August 2023 soll die neue zentrale Grundschule Staufenberg ihren Betrieb aufnehmen. Sie wird dann von den Kindern aus Mainzlar, Daubringen und Staufenberg besucht. Zum Jahresende könnte auch der Neubau der Grundschule in Watzernborn-Steinberg, die Limesschule, fertiggestellt werden. Das sind nur zwei große der zahlreichen Schulbauprojekte des Kreises Gießen. Der investiert in diesem Jahr knapp 35 Millionen Euro in die Schulen. In vergangenen Jahr waren es rund 38 Millionen Euro.

Die ehrgeizige Modernisierung der Bildungs-Infrastruktur, die sich die CDU-geführte Koalition im Kreis auf die Fahnen geschrieben hat, soll weitergehen. Weitere Vorhaben sind in der Pipeline. Im Schulausschuss gab der hauptamtliche Erste Kreisbeigeordnete Christopher Lipp einen Ausblick auf Vorüberlegungen und erste Planungen für weitere Vorhaben.

An der Grundschule Ettingshausen entstehen jetzt für 1,6 Millionen Euro Betreuungsräume für die Schüler im Rahmen des »Pakts für den Nachmittag«. Der eingeschossige Neubau mit 350 Quadratmetern Grundfläche - unter anderem mit Mensa, Küche, Spiel-, Kreativ- und Hausaufgabenraum im Passivhaus-Standard - soll bis zum Sommer fertig sein, sodass die Betreuung nach den Sommerferien beginnen kann.

In Leihgestern wird die Wiesengrundschule erneut erweitert. Der Grund: Stetig steigende Schülerzahlen und die Entscheidung, dass die Grundschüler aus dem Stadtteil Forst die Wiesengrundschule besuchen. In einem neuen Gebäude entstehen auf zwei Geschossen fünf Klassenräume, Differenzierungsräume und Lernflure. Begonnen werden soll Mitte 2024; die Fertigstellung ist für Sommer 2025 vorgesehen. Ursprünglich sollte sogar noch im Herbst 2023 mit dem Bau begonnen werden, der mehr als drei Millionen Euro kosten wird. Aktuell kauft der Kreis dafür von der Stadt noch einen Streifen Land an, um den Bau platzieren zu können.

An der Kirschbergschule in Reiskirchen entsteht ebenfalls aufgrund stetig steigender Schülerzahlen ein zweigeschossiger Neubau für Klassenräume und Mensa/Aula. Da ist der Kreis noch ganz am Anfang; aber noch in diesem Jahr sollen Planer ans Werk gehen. Seit September 2022 stehen da zusätzliche Klassenraum-Module, um die Schüler aufzunehmen.

An der Clemens-Brentano-Europa-Schule Lollar/Staufenberg wird die Sporthalle ab Anfang 2024 umfassend saniert. Mit den beiden Städten sind Vereinbarungen über deren Kostenbeteiligung geschlossen, denn nachmittags und abends wird die Halle von örtlichen Vereinen genutzt. Mittlerweile liegt der Förderbescheid des Bundes vor - da gibt es einen Zuschuss von 990 000 Euro. Die letzte Kostenschätzung für die Sanierung lag bei 7,5 Millionen Euro.

An der Burgschule in Linden werden in diesem Sommer drei Klassenraum-Module aufgestellt. Auch dort sorgen steigende Schülerzahlen für Handlungsbedarf. Über das exakte Raumprogramm sind Kreis und Schule in der Abstimmung. Zumal die Sanierung eines ehemaligen Klassenraumpavillons aus den 1960er Jahren verworfen wird. Die Holzständerkonstruktion aus den 1960er Jahren gilt als so marode, dass eine Sanierung laut Schuldezernent Lipp wirtschaftlich nicht darstellbar ist. Ergo soll der Bau in diesem Jahr abgerissen werden.

Auch die Erich-Kästner-Schule in Lich vermeldet steigenden Raumbedarf. Der Neubau ist für einen vierzügigen Schulbetrieb ausgelegt, doch nun zeichnet sich ab, dass aufgrund steigender Kinderzahlen die Schule dauerhaft fünfzügig wird. Der eine oder andere kommende Jahrgang könnte gar sechszügig werden, sagt Schuldezernent Lipp. Auch die Mensa soll für die steigenden Schülerzahlen ausgelegt werden. Dort sind bereits Klassenraum-Module aufgestellt. Bislang gibt es nur Vorentwürfe für mögliche Erweiterungen.

An der Regenbogenschule in Holzheim könnte die seit November 2022 wegen Wasserschäden im Dach geschlossene Sporthalle durch einen Neubau ersetzt werden. Der Neubau könnte auch einen Gymnastikraum enthalten. Neben der neuen Sporthalle plant der Kreis zusätzliche Räume für Mensa, Bibliothek und Nachmittagsbetreuung. Lipp: »Das Vorhaben ist priorisiert.« Hier sollen Planer kurzfristig ans Werk gehen.

An der Wilhelm-Leuschner-Schule in Heuchelheim könnte das große dreigeschossige Klassengebäude, das im Erdgeschoss auch die Verwaltung beherbergt, durch einen Neubau ersetzt werden. Hier könnten Planer im Herbst die Arbeit aufnehmen, kündigt Lipp an.

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