»Es hat auch mit ihrer Persönlichkeit zu tun«
Tobias Breidenbach (CDU): Ich vermute, dass unser Klientel in großen Teilen nicht mehr wählen gegangen ist, auch weil die Bundestagswahl demotivierend war. Man muss anerkennen, dass die Mobilisierung bei der SPD besser funktioniert hat. In Teilen des Landkreises hatte unser Kandidat vielleicht einen Bekanntheits-Rückstand. Wir werden uns jetzt um eine gute Zusammenarbeit mit der Landrätin bemühen, an einer gegenseitigen Blockadehaltung kann niemand interessiert sein.
Sabine Scheele-Brenne (SPD): Ich hatte ein etwas knapperes Ergebnis erwartet und bin total froh. Herr Neidel hat einen sehr engagierten Wahlkampf gemacht. Aber wenn man über zwei Legislaturperioden so gute Arbeit leistet wie Anita Schneider, verdient man sich eben einen Amtsbonus. Es ist eine ihrer Stärken, dass sie auch in Konfliktsituationen gute Kompromisse findet. Das wird ihr auch mit der neuen Koalition gelingen.
Christian Zuckermann (Grüne): Dass es so deutlich geworden ist, müssen wir akzeptieren. Dann hat es die Landrätin auch verdient, es hat auch mit ihrer Persönlichkeit zu tun. Peter Neidel hat in Gießen vieles umgesetzt, und ich glaube, dass er auch im Kreis durchaus gute Arbeit gemacht hätte. Mein Gefühl ist, dass nun auch Frau Schneider Interesse an einer guten Zusammenarbeit mit der Koalition hat.
Johannes Zippel (FW): Das Ergebnis überrascht mich im Grunde nicht. Herrn Neidel wünsche ich für die Zukunft alles Gute. Ich will jetzt keine Kritik an der CDU üben, aber: Von der CDU in der Stadt Gießen gab es keine besonders gute Unterstützung für Peter Neidel. Wir als Freie Wähler wünschen uns nun, dass es - wie auch in den vergangenen Wochen - eine reibungslose Zusammenarbeit der Landrätin mit der Koalition gibt. jwr