Das erste »Opa« vergisst Mann nicht
Hüttenberg (pm). Bunt, berührend und überraschend sollte der Abend werden - so hatte es Siegfried Grosse zu Beginn seiner Lesung den fast 50 Zuhörern in der Schul- und Gemeindemediothek angekündigt. Er hat Wort gehalten. In einer ausgewogenen Mischung aus selbst verfassten Texten, passenden Bildeinspielungen und meditativen Klängen gelang es dem Psychologen und Autoren aus Großen-Linden einen Bogen zu spannen von Eltern-Kind-Beziehungen über Paarverhalten, dem Glück Großeltern zu sein bis hin zum gelingenden Kontakt zu sich selbst.
Dabei hatte er eine zum Thema »Miteinander der Generationen« passende Auswahl aus seinen über Jahrzehnte gesammelten Eindrücken vom Zusammenleben von Kindern, Eltern, Großeltern, von der Heilsamkeit der Stille und der bewussten Auszeit in der Natur getroffen. Seine über 40-jährige Tätigkeit als Psychologe führe dabei immer wieder zu Einsichten über die Zusammenhänge und das Leben selbst, sagte Grosse. Viele dieser Erkenntnisse sind in seinen beiden bislang erschienen Büchern zu finden, allein über 2000 Aphorismen hat er zu Papier gebracht. »Vergiss nie, dass du mal jung warst und vergiss nie, dass du mal alt werden wolltest«, ist einer dieser Wegweiser, die Grosse vor und nach seinen Geschichten vom Leben einstreute.
Manchmal helfe auch Humor und Gelassenheit. Er trug die Geschichte eines Mannes vor, der zum ersten Mal von einem fremden Kind als Opa bezeichnet wurde und damit seine Jugend endgültig verloren hatte. Es war eine selbst erlebte Geschichte, gab der Autor augenzwinkernd zu.
Für den passenden Rahmen hatten die ehrenamtlichen Mitarbeiter aus der Mediothek Hüttenberg mit Aperitif und kleinem Imbiss gesorgt. Die Mediotheksleiterin Brigitte Schwarz begrüßte die Gäste.