Endlich wieder ins Museum

Gießen (bf). Etliche Monate mussten Veranstaltungen ausfallen und Museen verschlossen bleiben. Nach einjähriger Corona-Zwangspause findet am Sonntag, 12. September, wieder der bundesweite »Tag des offenen Denkmals« statt. Die Veranstaltung steht diesmal unter dem Motto »Sein und Schein« - in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege. Auch im Landkreis gibt es zahlreiche Aktionen.
Nachfolgend eine Übersicht - ohne Anspruch auf Vollzähligkeit.
Allendorf: Die Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte gibt von 10. bis 17 Uhr Einblicke in das Innenleben des historischen Wasserhäuschens Climbach, das lange Zeit in Vergessenheit geraten war und 2015 von der Arbeitsgemeinschaft wiederentdeckt und restauriert worden ist. Um 10.30 Uhr wird zudem der neue Trinkwasserbrunnen am Wasserhäuschen eingeweiht.
Ebenfalls in Allendorf bietet der örtliche Heimat- und Verkehrsverein von 11 bis 16 Uhr eine der seltenen Gelegenheiten, den Stadtturm von Allendorf von innen zu besichtigen.
Biebertal: Das kleine Museum im Bieberlies-Wagen am Hofgut Schmitte ist von 14 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet.
Zudem ist der Heimatkalender 2022 des Heimatvereins Rodheim-Bieber fertiggestellt und wird am Sonntag um 15 Uhr im Heimatmuseum der Öffentlichkeit präsentiert.
Auch das Bauernhausmuseum Hof Haina beteiligt sich von 12 Uhr bis 17 Uhr am »Tag des offenen Denkmals«. In der Scheune stellt das Archäologie-Museum Keltenkeller die aktuellen Funde vom Dünsberg aus.
Buseck: In Buseck öffnet der Freundeskreis Anger 10 die Türen des »Haus am Anger 10« und bietet von 11 bis 17 Uhr spannende Einblicke in das bewegte Leben des ursprünglich als Wohnhaus errichteten Gebäudes, das im 19. Jahrhundert in eine Synagoge umgebaut wurde. Noch vor dem zweiten Weltkrieg geschändet, verwüstet und zwangsverkauft, diente es nach dem Krieg und erneutem Umbau Vertriebenen als Wohnhaus.
Der Förderverein Brandsburgscheune beteiligt sich von 11 bis 17 Uhr am »Tag des offenen Denkmals« mit einem attraktiven Programm in und an der Brandsburgscheune in Alten-Buseck. Es besteht die Möglichkeit zur Besichtigung der historischen Scheune, nachdem eine aufwendige Dachsanierung durchgeführt wurde. In der Tenne stellt Dorothea Häuser Bilder aus der Topothek der Gemeinde Buseck aus. Ab 13.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen; das Programm wird durch Ulli Nass musikalisch abgerundet.
Fernwald: Im Heimatmuseum in Annerod wird von 13 bis 18 Uhr ein Programm unter dem Motto »Sein und Schein« geboten: Anschauungsobjekte sind zweitverwendete Balken im Wohnzimmer und Treppenhaus des Museums; es gibt eine Ausstellung zu freigelegten Fachwerkhäusern in Annerod, alte Malertechniken werden vorgeführt und für Kinder wird Marmorieren angeboten.
Grünberg: In der evangelischen Stadtkirche Grünberg geht Pfarrer i. R. Hartmut Miethe ab 15 Uhr dem Motto »Sein und Schein« auf den Grund. anhand der Person Martin Luthers. Warum Luther? Nun, weil er im Jahre 1521 in den Mauern Grünbergs weilte und in diesem Jahr Weltgeschichte in Worms geschrieben wurde. Lucas Cranach war Luthers Leibmaler und hat zahlreiche Bilder von Luther erstellt. Pfarrer i. R. Miethe stellt eine Reihe dieser Bilder vor.
Nach längerer Pause, bedingt durch Corona und Baumaßnahmen am Gebäude, wird am Sonntag von 14 bis 17 Uhr erstmals das Haus der Zünfte wieder geöffnet sein. Der Vorstand des Verkehrsvereins freut sich darauf, anlässlich des »Tags des offenen Denkmals« den Besuchern wieder ein breites Spektrum an Werkzeugen und Informationen zu alten zünftigen Handwerksberufen in zum Teil neu gestalteten Räumen präsentieren zu können.
Hungen: Der Freundeskreis Schloss Hungen lädt ab 14.00 Uhr ins Schloss ein. Unter anderem gibt es »Terrassenmusik« mit Lars Bourdeaux und Gästen, Kaffee und Kuchen im Pferdestall und ein Erzählcafé.
Lich: Der Freundeskreis Kloster Arnsburg bietet um 11 und um 15 Uhr je eine Führung zum Hainfeld (Ausgrabung der alten Arnsburg) sowie durch Bereiche der mittelalterlichen Zisterzienserklosteranlage Arnsburg an. Treffpunkt ist jeweils am Pfortenbau.
Eingebettet in den »Tag des offenen Denkmals« organisiert der Dorfverein Muschenheim drei Führungen. An den drei Stationen des Kulturhistorischen Wanderweges (KHW) werden Highlights der über 5000-jährigen Geschichte rund um Muschenheim vermittelt. Station 1: Das Mittelalter - von der Siedlung Villa Arnesburg zur Burg Arnsburg auf dem Hainfeld, Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Parkplatz P2 des KHW, an der Bergermühle, Landstraße 3131 in Lich. Station 2: Die Römer im Norden der Wetterau das Kastell Arnsburg-Alteburg in Muschenheim, Treffpunkt ist um 15 Uhr am Parkplatz P2 des KHW. Station 3: Die Jungsteinzeit - das Megalithgrab »Heiliger Stein« und die Hügelgräber im Vorderwald, Treffpunkt ist um 16.30 Uhr am Parkplatz P3 des KHW, am Heiligen Stein, Landstraße 3131 in Lich. Alle Führungen dauern eine Stunde.
Lollar: Das älteste Fachwerkgebäude in Ruttershausen, der Dorfladen, hat schon viele Geschichten erlebt. Von der Wirtschaft »zum alten Fritz«, über eine Diskothek, bis hin zum modernen Dorfladen. Die Hofgemeinschaft für heilende Arbeit e.V. bietet in einer Bilderausstellung spannende Einblicke in den Wandel des Hauses. Es gibt von 12 bis 17 Uht zudem Kaffee und Kuchen, Snacks und Getränke in historischem Ambiente.
Pohlheim: Am Sonntag ist das Stadtmuseum in der Ludwigstraße 22 von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Präsentiert werden per Video-Schau historische Ansichtskarten aus Watzenborn-Steinberg. Der Zutritt ist nur unter Einhaltung der 3G-Regeln (geimpft, genesen, getestet mit offiziellem Nachweis) gestattet.
Reiskirchen: In Reiskirchen öffnet die Heimatgeschichtliche Vereinigung von 11 bis 17 Uhr die Türen des ältesten Fachwerkhauses der Gemeinde, dem Hirtenhaus. Das Heimatmuseum, das in diesem Jahr zum ersten mal wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist, zeigt detailgetreu die Wohnwelt einer dörflichen Kleinfamilie um 1910.
Staufenberg: Die Arbeitsgruppe »Historische Grenzsteine« bietet eine geführte Wanderung zum Thema »Historische Grenzsteine« an. Die etwa dreistündige Tour führt die Teilnehmer entlang der alten Territorialgrenze zwischen Staufenberg, Allendorf und Buseck. Start ist um 9 Uhr, Treffpunkt: Grillhütte in Treis.
Wettenberg: Auch der Gleiberg-Verein beteiligt sich wieder mit einer Burgführung am »Tag des offenen Denkmals«. Sie beginnt um 10 Uhr auf dem Burghof und dauert eine gute Stunde. Als Rahmenprogramm beginnt um 11 Uhr ein Jazz-Frühschoppen auf dem Burghof. Einlass ist ab 10.30 Uhr. Es wird kein Eintritt erhoben, aber eine Spende zur Erhaltung der Burg erbeten. Es gelten die jeweiligen aktuellen Corona-Regelungen für Kulturveranstaltungen.
Mehr zum »Tag des offenen Denkmals« und zu den Veranstaltungen in der Stadt Gießen lesen Sie auf Seite 32.

