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»Einmalige Chance für umfangreiche Förderung«

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Von: red Redaktion

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Gießen (pm). Die Fraktionsvorsitzenden der Kreiskoalition von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und Freien Wählern haben in einer Pressemitteilung darauf gedrungen, dass sich der Landkreis um Fördergelder aus dem Bundesprogramm »Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV« bemüht.

»Wir würden es begrüßen, wenn schnellstmöglich eine aussagekräftige Bewerbung eingereicht wird, um bereits begonnene Anstrengungen fortzuführen und zu intensivieren«, heißt es in der Mitteilung. Der für den ÖPNV in der Kreisverwaltung zuständigen Landrätin Anita Schneider habe man vorab bereits die Unterstützung zugesichert.

Im November 2021 hatte eine Arbeitsgruppe des Kreistages erstmalig eine Verkehrsanalyse über ein mögliches Modellprojekt »On-Demand-Verkehr« zur Stärkung des ÖPNV im Landkreis Gießen beraten. Konkret geht es darum, flexible Zusatzverkehre, die bei Bedarf fahren, einzurichten. So soll ein passgenaues Angebot geschaffen werden, das die Nutzer in die Lage versetzt, ohne lange Wartezeiten aus den abgelegeneren Ortschaften des Kreises zu den zentralen Anschlussverkehren zu gelangen.

Ursprünglich habe man nun in den Fraktionen beraten und später Empfehlungen abgeben wollen. »Diese Zeit haben wir nicht mehr«, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzender Tobias Breidenbach.

Mit dem zweiten Förderaufruf für das Programm »Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV« liege derzeit »eine Chance für eine umfangreiche Förderung für die Einrichtung von On-Demand-Verkehren auf dem Tisch, die wohl einmalig sein« werde. Eine Projektskizze muss allerdings spätestens am 9. September beim Bundesministerium eingereicht werden. »Daher ist schnelles Handeln nötig«, erklärte Breidenbach.

Das Förderprogramm gehe weit über das hinaus, was der Landkreis eigenständig tragen könne, sagte Kerstin Gromes (Grüne). Da es bereits eine Verkehrsanalyse durch den Verkehrsträger, den Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV), gebe, sehe man eine »durchaus realistische Möglichkeit, eine aussagekräftige Projektskizze« in der noch verbleibenden kurzen Zeit einzureichen.

Insgesamt 150 Millionen Euro

Im Fördertopf stehen laut Kurt Hillgärtner (FW) insgesamt 150 Millionen Euro zur Verfügung. 70 Prozent davon »sollen explizit dem ländlichen Raum zur Verfügung gestellt werden«. Hillgärtner sieht die Möglichkeit, nicht nur einen Teilraum im Landkreis zu berücksichtigen, sondern gleich in mehreren Teilen des Kreises On-Demand-Systeme auszuprobieren und zu etablieren. »Hier sprechen wir über spürbare Verbesserungen für alle Kreisbürger.«

Dem ersten Förderaufruf war der Landkreis noch nicht gefolgt. Die Fraktionsvorsitzenden, so heißt es in der Mitteilung, seien sich bewusst, dass auch beim zweiten Aufruf nicht alle Interessenten eine Zusage erhalten werden, möchten die Gelegenheit aber nicht ungenutzt lassen, »da bei einem Zuschlag der ÖPNV im Landkreis flächendeckend und nicht nur punktuell verbessert werden könnte«.

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