Ein Wissenschaftskrimi, Prof. Drosten und der Dank nach Hungen

Die Rezensenten überschlagen sich vor Begeisterung. Sie loben ein »Sachbuch, spannend wie ein Thriller«, den »Wissenschaftskrimi der Saison«. In der Tat: »Pandemien« von Philipp Kohlhöfer (Foto) ist so fesselnd, dass man ganz enttäuscht ist, wenn die Sache nach 500 Seiten zum Ende kommt. Also liest man einfach weiter, es gibt ja noch eine Danksagung.
Christian Drosten kommt vor, logisch. Der war in Hamburg mal ein Nachbar des Autors, seine Forschung zum SARS-Virus zieht sich wie ein roter Faden durchs dicke Buch. Auch die Virologin Melanie Brinkmann wird erwähnt, der Soziologe Armin Nassehi, der Tierseuchen-Experte Rainer Ulrich und einige andere Koryphäen aus der Welt der Wissenschaft, die Kohlhöfer im Zuge seiner Recherchen getroffen hat.
Plötzlich - Schnitt - ist vom »vermutlich besten Pfarrer der Welt« die Rede. So berühmt wie Drosten ist er nicht. Man kennt ihn trotzdem, jedenfalls dann, wenn man öfter in Hungen zu tun hat. Er heißt Marcus Kleinert, der Autor dankt ihm fürs Zuhören. Mit Stadtarchivar Erhard Eller und Gerhard Steinl, dem Betreuer der gräflichen Archivs in Laubach, finden zwei weitere Hungener Erwähnung, gedankt wird »für ihre Hilfe bei der Recherche«. Hintergrund: Philipp Kohlhöfer, Jahrgang 1973, ist in Gießen geboren und in Hungen aufgewachsen. An der Gesamtschule dort hat er sein Abitur gemacht und Gerhard Steinl ist ein ehemaliger Nachbar. Bei ihm und Erhard Eller hat Kohlhöfer übrigens nach Informationen zur Spanischen Grippe gesucht. Stadtarchivar Eller konnte unter anderem mit der Steinheimer Kriegschronik dienen, die im Herbst 1918 die Schließung aller Schulen vermeldet. Kommt einem irgendwie bekannt vor US/ARCHIVFOTOS: KHN
