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Ein Kleinod auf dem Lande

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Von: Klaus Waldschmidt

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ik_Haina_gerade_170522_4c © Klaus Waldschmidt

Einen Auftakt nach Maß und damit die erste Veranstaltung nach langer pandemiebedingter Pause präsentierte am Sonntag das private Bauernhaus-Museum auf Hof Haina in Rodheim-Bieber. Am internationalen Museumstag gab es einen Tag der offenen Tür vor und im als historischen »Drei-Seit-Hof« konzipierten Gebäudekomplex.

Das interessante und abwechslungsreiche Programm begeisterte die Besucher. Die Sonne glänzte auf dem Museum, der blaue Himmel »umschloss« es. Ein Meer von Blumenarrangements der Baumschule Engelhardt mit Inhaberin Christine Schwarzer empfing das Publikum im schmucken Fachwerkensemble.

Die Mitinhaberin des Museums, Gabriele Freyer, eröffnete im Beisein ihres Bruders Michael Kraft zusammen mit Biebertals Erstem Beigeordneten Peter Kleiner diese besondere Veranstaltung. Der Repräsentant der Gemeinde würdigte in Vertretung von Bürgermeisterin Patricia Ortmann die Verdienste der Familie um das kulturhistorisch bedeutende Kleinod. Dieses ist konzipiert als privates Bauernhausmuseum. Inzwischen hat es nicht nur örtliche, sondern auch überregionale Bedeutung und Wertschätzung erlangt.

In der Scheune konnten die Besucher neue auf Alu-Dibond präsentierten Porträts »moderner« Menschen in historischem Outfit sehen. In Szene gesetzt waren sie von einem Fotografen und einem professionellen Make-up-Artist. Zudem erstrahlt die Scheune mittlerweile nach Sanierungsmaßnahmen innen und außen in neuem Glanz.

»Baustellentour« auf Hof Haina

Am Museumstag erhältlich war auch das während der Corona-Zeit entstandene Heft mit dem Titel »Ins Fettnäpfchen getreten« (Autorin Gabriele Freyer). Es umfasst eine Herkunftsdeutung von Sprichwörtern und Redensarten, ist zudem reich bebildert. Viel Interesse fanden auch die Küche, die Stube und die weiteren Kammern und Räume des Bauernhauses, das nahezu im ursprünglichen Zustand belassen ist. Mit einem deftigen Eintopf, Kaffee und Kuchen war für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Im Museums-Garten hinter den Fachwerkgebäuden konnten Speisen und Getränke »open air« auf einer Wiese verzehrt werden und die Kontakte und die Geselligkeit gepflegt werden.

Ein weiterer Themenkreis an diesem Tag auf Hof Haina drehte sich um das Thema »Holz«. Michael Appel, der sich in den vergangenen Monaten den Renovierungsarbeiten an der Scheune gewidmet hat, gab Auskunft über das Zimmermannshandwerk. Interessierte Besucher konnten mit ihm an Ort und Stelle eine »Baustellenführung« unternehmen. Außerdem demonstrierte der letzte hessische Stock-Schnitzer, Rolf Meyer aus Buseck, seine Kunst. Im Museum zeigte Sabine Schlick ihr Können am Webstuhl. Claudia Schmidt und Bettina Jung arbeiteten mit Flachs bzw. Wolle an ihren Spinnrädern. Das Klöppeln präsentierte Birgit Wagner. Dank galt allen, besonders auch den Frauen von Hof Haina, die diese Museumsveranstaltung unterstützten und ermöglichten.

Interessierte können Besuchstermine im Bauernhausmuseum per E-Mail an info@ hof-haina.de oder unter Tel. 06 41/9 53 07 00 vereinbaren (Infos: www.hof-haina.de). FOTO: WS

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