Digitale Dorfgemeinschaft
Gießen (pm). »Vernetzt, wo man verwurzelt ist«, unter diesem Motto ist die Dorf-App des Landkreises vor zwei Jahren an den Start gegangen. Interessierte aus fünf Teilnehmer-Orten konnten sie sich herunterladen, ausprobieren, von ihren Inhalten profitieren und selbst Beiträge liefern. Nun ist die Pilotphase beendet, die App wird es aber weiterhin geben.
Wer in Biebertal-Königsberg, Buseck-Oppenrod, Grünberg-Harbach, Langgöns-Dornholzhausen oder Staufenberg-Trais wohnt, hatte bereits die Möglichkeit, Teil einer »digitalen Dorfgemeinschaft« zu sein. Die App sei sehr rege heruntergeladen und genutzt worden, erklärte Landrätin Anita Schneider jüngst in einer Pressemitteilung. »Das zeigt, dass es den engagierten Dorfgemeinschaften gelungen ist, sich digital miteinander zu vernetzen.«
Mit der App können sich Einwohner auf verschiedene Weise gegenseitig helfen und austauschen, Nachbarschaftshilfe leisten oder in Anspruch nehmen, Infos über Vereinsangebote einstellen oder abrufen oder auch Dienstleistungen anbieten oder nachfragen. »Wir möchten mit digitaler Technologie die Eigenschaften stärken, die unsere Dörfer so lebens- und liebenswert machen: das rege Vereinsleben, das gute Miteinander und die gegenseitige Hilfe«, erklärte die Landrätin.
100 000 Euro aus LEADER-Programm
Nun, nach Abschluss des Pilotprojektes, sollen sich auch weitere Kommunen beteiligen können: »Die App wird allen interessierten Städten und Gemeinden zur Verstetigung angeboten. Künftig werden wir allerdings nicht mehr ortsweise vorgehen, sondern pro Kommune eine App an den Start bringen«, sagte Uwe Happel, Leiter der Stabsstelle Kreisentwicklung und Strukturförderung beim Landkreis Gießen, »da die für den Bottom-Up-Prozess notwendige Ressource dadurch vielfältiger ist«.
Besonders erfreulich wäre es, wenn jetzt möglichst viele Kommunen mitmachen würden. »Einige haben sich bereits bei uns gemeldet. Natürlich würden wir uns freuen, wenn irgendwann jede Bürgerin und jeder Bürger unseres Kreises, seine Dorf-App‹ herunterladen und von ihren Vorteilen profitieren könnte«, sagte Happel
Während die Bürger der Kommunen die Einführung der App selbst gestalten sollen, wird der Landkreis auch künftig als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und bei Aufbau und Betrieb unterstützen. Für die Betreuung werden von dem LEADER-Programm der Europäischen Union, das bereits einen Großteil der Kosten für die Inbetriebnahme und die Pilotphase getragen hat, weitere knapp 100 000 Euro bereitgestellt.