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Corona hilft beim Sparen

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Von: Rüdiger Soßdorf

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Gießen (so). Corona hilft sparen - zumindest beim Energieverbrauch. Bereits im letzten Jahr vor der Pandemie, 2019, waren die Kosten fürs Heizen der vielen kreiseigenen Schulen, Hallen Verwaltungsgebäude, etc schon aufgrund technischer Modernisierung gesunken. In 2020 ist der Heizenergieverbrauch nochmals runtergegangen.

»Aufgrund des Lockdowns waren an 30 von 180 Schultagen die Schulen geschlossen«, erinnert der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Christopher Lipp (CDU). Der Verbrauch ging entsprechend zurück. Die absoluten Kosten fürs Heizen sanken so auf den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2000.

Und es hätte noch mehr gespart werden können, wenn nicht - ebenfalls wegen Corona - in den Schulklassen und Verwaltungsbüros so intensiv gelüftet worden wäre. Auch der Verbrauch von Strom und Wasser ist 2020 in den kreiseigenen Liegenschaften um 13 respektive 15 Prozent gesunken.

Neue Heizung und Lüftungen

Das alles zeigt der Energiebericht 2019/2020 für die Immobilien in Kreis-Eigentum auf. Auf rund 160 Seiten hat der Fachdienst Bauen für alle Liegenschaften Verbräuche bilanziert, energetische Sanierungen dokumentiert und gibt einen Überblick über laufende und geplante Maßnahmen, die helfen sollen, weiter Energie einzusparen.

Eine davon ist der Einbau eines neuen Blockheizkraftwerks plus neue Heizungssteuerung an der Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar für rund 390 000 Euro. Die neue Anlage, die in die vorhandene Heizungszentrale mit zwei Erdgas-Heizkesseln eingebunden wird, trägt zur Versorgung der Schulgebäude, der Sporthalle und des Hallenbads mit Wärme bei. Da das Bad von den Städten Lollar und Staufenberg betrieben wird, strebt der Kreis eine Kostenbeteiligung der beiden Kommunen an. Wenn die Installation in diesem Sommer erfolgt, dann kann die neue Anlage in den Herbstferien die Arbeit aufnehmen. Der Schulausschuss des Kreistags hat am Dienstag unter Vorsitz von Martin Hanika (CDU) die Mittel freigegeben.

An der Anna-Freud-Schule in Lich werden in 20 Klassenräumen Lüftungsanlagen eingebaut, um für ein besseres Raumklima zu sorgen und vor allem den Luftaustausch zu optimieren. Dafür sind knapp 352 000 Euro bereitgestellt. Der Bund fördert dies angesichts der Corona-Pandemie mit 80 Prozent. Lipp hofft so auf mehr als 281 000 Euro Zuschuss aus Berlin.

Wie Lipp berichtet, sind mittlerweile kreisweit alle Klassenräume die schlecht zu belüften sind mit raumlufttechnischen Anlagen, mit Abluftventilatoren oder mit Luftreinigungsgeräten ausgestattet. Die überwiegende Zahl der Klassenräume verfügt über eine gute Belüftungssituation durch die Fenster. An der Anna-Freud-Schule sei derweil die Möglichkeit zum Querlüften nicht überall gegeben - ergo die Investition.

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