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Christiane Koch-Rein legt Amt nieder

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Von: Lothar Rühl

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Hüttenberg (üt). Spannungen, Anfeindungen und Beleidigungen - für die Hüttenberger FWG-Abgeordnete Christiane Koch-Rein war jetzt das Maß voll. Das war im Anschluss an die Sitzung des Hüttenberger Gemeindeparlaments im Bürgerhaus in Rechtenbach ein Paukenschlag, als Vorsitzender Klaus Schultze-Rhonhof (CDU) eine persönliche Erklärung des FWG-Fraktionsmitglieds aus Weidenhausen ankündigte:

»Ich werde mein Amt zum 1. Mai niederlegen«, sagte sie. Überrascht und betroffen haben das die Abgeordneten der Gemeindevertretung zur Kenntnis genommen.

Die Freude an der politischen Arbeit habe stark nachgelassen, führte Koch-Rein aus. Die 77-jährige ehemalige Lehrerin hat seit 2006 die Kommunalpolitik in Hüttenberg mitgestaltet, war auch eine Legislaturperiode als ehrenamtliche Kreistagsbeigeordnete tätig. Als Koch-Rein 2021 die konstituierende Gemeindevertretersitzung als Altersvorsitzende eröffnete, wünschte sie sich, dass »alte Streitigkeiten begraben werden, dafür sich wechselseitige Anerkennung, Respekt und eine konstruktive Zusammenarbeit etablieren«. Schon vor zwei Jahren sagte Koch-Rein aber im Rückblick auf die politische Arbeit: »Es wurde diskutiert, gestritten, verhandelt und beschlossen. Alles war gut. Dann fing es an und machte keinen Spaß mehr. Und wenn die Freude fehlt, so kann das das Ende der Zusammenarbeit sein. Die Gemeindevertreter und nicht nur diese begannen, sich gegenseitig zu nerven, zu verletzen und zu beleidigen. Auch das Internet wurde für Hetze und Beleidigungen genutzt.«

Nun scheint für die streitbare Kommunalpolitikerin und stellvertretende FWG-Vorsitzende ein Punkt erreicht, der diese Ankündigung aus 2021 Wirklichkeit werden lässt. Zur Begründung führte sie an, dass sich die Stimmung in verschiedenen Gremien verschlechtert habe: »Die Missstimmung hat sich bis in den privaten Bereich ausgeweitet.« Und: »Ich möchte nicht, dass man sagt, ich sei eine Schande für die Gemeinde.« Deshalb ziehe sie nun die Konsequenzen.

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