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Zukunft braucht Erinnerung

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Von: Siglinde Wagner

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Die Kunstinstallation am Eingang der Ausstellung verdeutlicht das Anliegen der Schüler. © Siglinde Wagner

Buseck (siw). Auf der Ebene 10 eine Zeitreise in die Vergangenheit wagen - dazu eingeladen waren die Besucher des großen Schulfestes an der IGS Busecker Tal. Die Machenschaften der Nationalsozialisten ist ein ernstes Thema, das nicht so richtig in das bunte Treiben auf dem Schulhof passte. Dort schlenderten über 3000, vielleicht sogar 4000 Besucher entlang der Stände, probierten die Köstlichkeiten, unterhielten sich.

Am Mittwoch geöffnet

Diejenigen, die es jedoch hinauf auf die 10-er Ebene im zweiten Obergeschoss geschafft haben, waren beeindruckt noch bevor sie die Ausstellung erreicht haben. Im Treppenhaus unter bunten Schirmen in Großbuchstaben stand: »Zukunft braucht Erinnerung«. Daneben ein großformatiges Bild von einem Mädchen mit Regenschirm, eines der bekanntesten Werke des weltberühmten britischen Streetart-Künstlers Banksy. Und eine Taube mit Zweig, das Symbol für Frieden schlechthin.

Die Ausstellung selbst ist sehr aufwändig gestaltet mit Lichteffekten, Plakaten und Nachbauten - etwa von Auschwitz, einem Krematorium und einer Gaskammer - und sie ist vor allem eines: informativ. Auf beklemmende Weise wird über die Vorgänge zwischen den Jahren 1933 und 1945 und darüber hinaus berichtet. Zitate wie »Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf« (Goethe) und »Die Diktatur duldet Reden, aber keine Widerreden« (Werner Mitsch) untermauern das Ziel, dem sich die Schüler bereits seit dem neunten Schuljahr im GL- und Projektunterricht widmeten: Dem Demokratie lernen. Sich hier umzuschauen, ohne an den Krieg in der Ukraine zu denken, wirkt fast unmöglich.

In Zusammenarbeit mit Martha Kuhl-Greif, Dirk Haas und Hans Zessin vom Freundeskreis »Anger 10 - ehemalige Synagoge« konnten die Schüler zusätzliche Informationen erlangen und diese in der Ausstellung verarbeiten.

Diese Ausstellung verdient mehr Beachtung. So äußerten sich etliche Besucher. Sie regten an, einen separaten Termin für eine Besichtigung anzubieten. Dem ist die Schule nun nachgekommen. Am Mittwoch, dem 22. Juni von 18 bis 20 Uhr sind Interessierte willkommen.

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