Weigelt-Abschied nach 22 Jahren

Buseck (son). Zu seinem letzten Bericht als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Buseck stand Norbert Weigelt am Rednerpult im kleinen Saal des Busecker Kulturzentrums. Nach 22 Jahren gab der langjährige Vorsitzende sein Amt in jüngere Hände.
»Ich habe die Arbeit stets gerne gemacht, ich war ein Überzeugungstäter - mir ging es immer um die Sache«, sagte der 70-Jährige, der sich bei den Busecker Genossinnen und Genossen für das langjährige Vertrauen bedankte. Seine Nachfolger als Doppelspitze sind Anne Weigelt und Marcus Grabow.
Auf Weigelts Verdienste ging Roland Kauer in seiner umfassenden Laudatio ein. »Unter Norberts Führung sind die fünf sehr unterschiedlichen Busecker Ortsbezirke zu einer echten SPD Buseck zusammengewachsen«, sagte Kauer. Zeichen dafür sei auch, dass die SPD wieder den mitgliederstärksten Ortsverein im Unterbezirk Gießen stelle. Weigelt habe auch dafür gesorgt, dass die Sozialdemokraten im eher mehrheitlich bürgerlich-konservativen Buseck gesehen und wahrgenommen wurden. »Das hat er auch mit seinen beiden Bürgermeisterkandidaturen gezeigt.« Bürgermeister sei er zwar beide Male nicht geworden, »aber er hat Wege eröffnet«, sagte Kauer, auf kommunaler Ebene sowie in der Arbeit in den Ortsberäten und natürlich für den Wahlsieg von Dirk Haas.
Blick zurück auf
intensives Jahr
Weigelt habe auch immer wieder Politprominenz ins beschauliche Buseck locken können. Beispielhaft nannte Kauer Jean Asselborn, Michael Roth, Sigmar Gabriel oder Malu Dreyer. Auch der Kontakt zu den Mitgliedern sei Norbert Weigelt immer wichtig gewesen. »Er hat das inzwischen kreisweit bekannte SPD-Sommerfest auf dem Anger aus der Taufe gehoben und kocht dafür jedes Jahr bis zu 70 Portionen Paella.«
Politisch aktiv bleibe Weigelt auch nach Abgabe des Vorsitzes. So ist er wieder Fraktionsvorsitzender der SPD in der Busecker Gemeindevertretung, nachdem er sehr »gewissenhaft und geachtet« das Amt des Vorsitzenden der Gemeindevertretung ausgeübt habe. Er ist im Ortsbeirat Beuern, Jugendbeauftragter der Gemeinde Buseck, im Kreistag und als ehrenamtlicher Richter aktiv. »Du bist zwar nicht mehr unser Vorsitzender, aber du bleibst uns in vielen Funktionen erhalten«, sagte Kauer. »Bleibe uns privat, politisch und vor allem Mensch, so wie du bist«, schloss Kauer seine Laudatio unter dem Applaus der Versammlung .
Weigelt ging in seinem Bericht auf das vergangene Jahr ein, das er als »sehr intensiv« bezeichnete und das auch bei ihm »Spuren hinterlassen habe«. Aus Fraktionssicht stelle sich die Arbeit im Gemeindeparlament als nicht einfach dar. »Durch die Mehrheit von Freien Wählern und CDU ist es nicht leichter geworden, SPD-Forderungen durchzusetzen.« Die SPD Buseck werde sich aber weiterhin konstruktiv und kritisch dafür einsetzen, das Optimale für die Menschen in Buseck zu erreichen.
Kassiererin Petra Menz gab einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben in 2021. Hohe Ausgaben für Wahlkämpfe und ein daraus resultierendes Minus hatte Menz zu verbuchen. Allerdings habe die Partei genügend Rücklagen gebildet und auch ein gutes Polster für die kommenden Aufgaben angelegt, sagte sie.
Der Mitgliederstand liegt aktuell bei 156. Petra Menz kündigte an, sich letztmalig als Kassiererin zur Verfügung zu stellen. Die Kassenprüfer bestätigten ihr eine gute Kassenführung, der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Die beiden neuen Vorsitzenden sind Anne Weigelt und Marcus Grabow, Stellvertreter sind Gerhard Hackel, Roland Kauer und Christopher Saal, Kassierin ist Petra Menz, ihre Vertretung übernimmt Marlies Scheld, Schriftführer bleibt Erich Hof, die Vertretung übernimmt Julian Körbl.
Als Beisitzer wurden Dirk Haas, Carlos DaSilva, Nele Leimbach, Benjamin Schäfer, Simon Abresch, Günter Kimmel, Angelika Wagner, Kornelia Steller-Naß und Heinz Buschmann gewählt. FOTO: SON