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Wahlposse in Baugenossenschaft

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Von: Siglinde Wagner

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Manfred Buhl (r.) und Reiner Hahn ehren Ernst Wilhelm Schmitt für 50-jährige Mitgliedschaft (2.v.r.) und danken Manfred Biedermann für 47 Jahre Wirken im Aufsichtsrat. © Siglinde Wagner

Buseck/Reiskirchen (siw). Durch die stetig steigenden Baukosten und politischen Visionen im Hinblick auf die Klimaneutralität 2045 wird es immer notwendiger, kostenbewusst zu bauen und zu modernisieren, um auch weiterhin bezahlbares Wohnen zu realisieren. Auch in Zukunft hat sich die Baugenossenschaft Busecker Tal diesem Ziel verschrieben.

Neubauprojekt in Lindenstruth

Nachdem der 2019 begonnene Neubau von drei Häusern mit je acht Wohnungen in Großen-Buseck (Riedstruth) Mitte vergangenen Jahres vollständig bezogen wurde, soll nun in der Kerngemeinde Reiskirchen ein weiterer Neubau mit 15 Sozialwohnungen entstehen. Die Baugenehmigung hierfür und die Fördermittelzusage seitens des Landkreises liegen bereits vor.

Für ein Sanierungs- und Neubauprojekt in Lindenstruth (Lindenau 3) mit einem Anbau von drei Wohnungen wird die Fertigstellung noch im laufenden Jahr angestrebt. Die gleichen Maßnahmen für die beiden Häuser Lindenau 1 und 2 sollen in den folgenden Jahren in Angriff genommen werden.

Rund 260 000 Euro wurden im Berichtsjahr für die Modernisierung und Instandhaltung des Wohnungsbestandes aufgewendet. Zum Jahresende 2021 gab es keinen Leerstand. Unterjährige Leerstände beruhten auf Modernisierungen nach Mieterwechsel.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben auf der Grundlage der Satzung beschlossen, vom Jahresüberschuss in Höhe von 521 000 Euro einen Betrag von 483 000 Euro in die Ergebnisrücklagen einzustellen. Dem Vorschlag des Gremiums zur Ausschüttung einer vierprozentigen Bardividende folgte die Versammlung einstimmig. Die Bilanzsumme beträgt 23,273 Millionen.

Die laufenden Geschäfte der Baugenossenschaft Busecker Tal mit 494 Mitgliedern (ein Plus von 15) werden nach wie vor von Reiner Hahn besorgt.

Für 50-jährige Mitgliedschaft wurde Ernst Wilhelm Schmitt geehrt. Die weiteren zu Ehrenden Willi Zecher, Hans Jürgen Koschnik und Kurt Balser waren nicht anwesend.

Ein besonderer Dank galt Manfred Biedermann, der nach beachtlichen 47 Jahren im Aufsichtsrat nicht mehr kandidierte. 1971 wurde er Mitglied und Mieter, 1975 auf Empfehlung von Willi Schupp in den Aufsichtsrat gewählt. 1978 übernahm er von seinem Vorgänger Kurt Neeser die Aufgabe des Schriftführers. Biedermanns Maxime: »Hör auf, wenn du die übernommene Aufgabe noch richtig und gut machst.« Sein langjähriges ehrenamtliches Engagement wurde mit Ovationen und einem bunten Blumenstrauß gewürdigt.

Nach dem Tod von Klaus Döring und dem Bekanntwerden vom Ausscheiden Biedermanns hatte der Aufsichtsrat drei neue Nominierungen vereinbart. Vorgeschlagen und gewählt wurden Busecks Bürgermeister Michael Ranft, Kornelia Steller-Nass und Ulrike Kopmann-Wöber. Nachdem Buhl die übliche Frage nach weiteren Vorschlägen an die Versammlung stellte, wurde Angelique Grün von Vorstandsmitglied Susanne Rosemann vorgeschlagen.

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Willy Jost erklärte daraufhin, dass man einem vierten Kandidaten eine Absage mit der Begründung erteilt habe, dass bereits drei Vorschläge vorliegen. Außerdem formulierte Jost seine Bedenken hinsichtlich der Tatsache, dass der Bruder von Grün in den letzten Jahren der größte Auftragnehmer der Genossenschaft war. Die Juristin, die bei ihrer Vorstellung mit einer ausgezeichneten fachlichen Expertise aufwarten konnte, wurde letztlich mit 28 von 39 Stimmen in den Aufsichtsrat gewählt. Einstimmig erfolgte die Wiederwahl von Manfred Buhl, Erhard Reinl und Dieter Schmitt.

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