Streit um Kleinmühle
Buseck (son). Für Diskussionen in der Gemeindevertretung sorgte der geplante Abriss der Großen-Busecker Kleinmühle. Das Areal soll für die Erschließung der Wieseckinsel dienen.
Dieser Beschluss steht konträr zu einem früheren Wunsch von Freien Wählern und CDU. Diese hatten sich zu Beginn des vergangenen Jahres auf dem Gelände noch ein Kooperationsprojekt mit Kita und Grundschule vorstellen können, ein Haus der kleinen Forscher in den Bestandsgebäuden der Mühle. Von diesen Ideen, die man damals von FW- und CDU-Seite unbedingt in das Gesamtkonzept Wieseckinsel-Umbau integrieren wollte, schien man nun abgekommen. Ausschlaggebend seien Begehungen der Gebäude gewesen. »Das Wohnhaus mit der Mühle ist nicht zu erhalten und auch die Scheune wäre in einem Umbau teurer als der Abriss«, sagte Erhard Reinl (FW).
Uwe Kühn war gegen den Totalabriss. Der Ankauf durch die Gemeinde sei richtig gewesen. Der Zustand der Scheune sei noch gut, auch das Mühlwerk erhaltenswert. »Die Mittelgebäude der Mühle muss man dagegen abreißen, die sind marode.«
Willy Jost (SPD) erinnerte die Koalition aus Freien Wählern und CDU an ihren vormaligen Antrag, die Kleinmühle zu nutzen, und nicht abzureißen. »Das gilt jetzt wohl nicht mehr.« Jost schlug vor, Scheune und Mühlwerk zu erhalten und dagegen nur die Mittelgebäude abzureißen. Andre Blaufelder sah dagegen in dem zusätzlichen Abriss der Scheune eine gute Möglichkeit, Flächen zu entsiegeln. »Wir könnten so eine attraktive Freifläche schaffen.«
Roland Kauer von der SPD fand, man solle gar nicht über den Beschluss abstimmen, weil der Beschluss gegen bestehende Satzungen verstoßen würde. »Wir machen hier doch nur eine politische Willensbekundung und läuten noch keinen Verwaltungsakt ein«, entgegnete Moritz Mattern.
Die Mehrheit stimmte jeweils für den angedachten Totalabriss.