Seniorenbeirat informiert über ambulante Hospizarbeit
Buseck (pm). Marion Lücke-Schmidt, hauptamtliche Koordinatorin des Gießener Hospizvereins, und Norbert Münch, ehrenamtlicher Hospizbegleiter, informierten im Kulturzentrum in Großen-Buseck zum Thema »Ambulante Hospizarbeit«. Dazu begrüßte der Vorsitzende des Behinderten- und Seniorenbeirats, Karlheinz Volk, zahlreiche Besucher. Mitveranstalter waren der Förderverein Kranken- und Pflegehilfe Buseck, der AWO-Ortsverein und der Sozialverband VdK Großen-Buseck/Oppenrod.
Der Hospizverein Gießen existiert seit 25 Jahren in der Stadt und im Landkreis Gießen mit 338 Mitgliedern, drei Koordinatorinnen und mehr als 80 Ehrenamtlichen. Er erbringt seine Leistungen unentgeltlich, muss aber sein strukturelles Defizit, was ca. 10 Prozent ausmacht, zum Beispiel durch Mitgliedsbeiträge, Spenden oder Stiftungen decken.
Der Hospizdienst ist für Schwerstkranke und Sterbende da, aber auch für deren Familie und Freunde. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter geben Trost und Halt, entlasten An- und Zugehörige und haben »einfach Zeit« für die Betroffenen.
Sinnvolle Tätigkeit
»Es ist nicht nur eine traurige Arbeit, im Gegenteil, es wird oft gelacht, gesungen oder musiziert und es bilden sich sogar wertvolle Freundschaften«, erzählte Lücke-Schmidt. Es kann jeder, der schwer erkrankt ist, oder ein Angehöriger den Hospizdienst kontaktieren. »Wir kommen nach Hause, in die Pflegeheime, in die Hospize und auch auf die Palliativstation«, erklärte Lücke-Schmidt.
Norbert Münch, der seit einiger Zeit als ehrenamtlicher Hospizbegleiter dabei ist, berichtete über seine Tätigkeit. Da er sich im Ruhestand befindet, wollte er eine sinnvolle ehrenamtliche Tätigkeit aufnehmen, kontaktierte den Hospizverein und ließ sich ausbilden. Heute begleitet er ein bis zweimal pro Woche einen Menschen für eine oder mehrere Stunden. Für ihn stelle diese Tätigkeit einen absoluten Gewinn dar.
»Jeder kann so viel Zeit investieren, wie er möchte und kann. Dabei spielt die Selbstfürsorge auch eine große Rolle. Wir haben ehrenamtliche Mitarbeiter, die noch berufstätig sind und natürlich ihre Einsatzzeit selbst bestimmen können«, so Lücke-Schmidt.
Laut Münch kommt zum ersten Einsatz der Hospizbegleiter immer eine Koordinatorin mit, um zu eruieren, ob die Chemie passt und der ehrenamtliche Mitarbeiter mit dem Einsatz klarkommt und einverstanden ist. Die Koordinatorinnen stehen auch zur Seite, um das Erlebte aufzuarbeiten.
Der Verein ist zu erreichen unter 06 41/30 12-812 oder info@hospiz-verein-giessen.de .