Radetzky-Marsch zum Abschluss

Buseck (siw). Hocherfreut, dass das Neujahrskonzert der Gemeinde Buseck wieder stattfinden konnte, zeigte sich Schirmherr Michael Ranft. Der Bürgermeister hielt seine Ansprache bewusst kurz: »Denn ich möchte Sie nicht mit schweren Themen wie den Haushalt belasten.«
Weiter sagte Ranft, »Musik verbindet über Grenzen hinweg, das ist heutzutage wichtiger denn je«.
Nachdem am 16. Januar 2005 auf Anregung von Ehrenbürgermeister Erhard Reinl die Spielleute der Busecker Schlossremise erstmals ein Neujahrskonzert im Kulturzentrum ausgerichtet hatten, holten sie sich ein Jahr später das Blasorchester der TSG Steinbach zur Gestaltung des zweiten Konzertteils dazu. Das, sowie das gegenseitige Aushelfen von Musikern, ist inzwischen eine gute Tradition geworden.
Rückblickend fand am Sonntag das am besten besuchte Neujahrskonzert in all den Jahren statt. Stühle mussten nachgestellt werden. Die Eintrittskarten gingen aus, zum Glück aber nicht die Kuchen und Torten. Das Buffet war reichlich bestückt.
Ovationen für die Musiker
Das war auch das dargebotene Programm, das eine enorme Bandbreite abbildete. »Die Julischka aus Budapest« aus der Operette »Die Maske in Blau«, der Konzertmarsch »Frühlingseinzug«, »Theme from Game of Thrones« und das Shanty »Santiano« zeugten davon.
Eine fröhliche Leichtigkeit legten die Spielleute unter der Leitung von Matthias Schulze an den Tag.
Für die auffallend vielen jungen Gesichter lieferte die Moderatorin Martina Herzberger die Erklärung: Alle Flömels (Schülerorchester) seien inzwischen erfolgreich in das Orchester integriert. Dafür gab es einen Extra-Applaus.
Die FireBeazz (Sängerin Katrin Bürger) hatten aus ihrem seit 2012 erarbeiteten Fundus von 80 arrangierten Coversongs den Queen-Hit »The Show must go on« ausgewählt. Hier ist der Name Programm, denn die Firebeazz-Show wird nun in der heißen närrischen Phase weitergehen.
Die Spielleute begeisterten anschließend mit einer wunderbaren Version von »The Rose«. Mit Tico-Tico no Fubá, einer eingängigen Melodie mit einem temperamentvollen lateinamerikanischen Rhythmus, der an eine Samba erinnert, wollten sie den ersten Konzertteil beschließen.
Ovationen wurden belohnt mit der Zugabe von »Poupée de cire, poupée de son«, mit dem die Französin France Gall für Luxemburg den Grand Prix Eurovision de la Chanson des Jahres 1965 gewann.
Mit dem »Kaiserin-Sisi-Marsch« lockte das Blasorchester der TSG Steinbach unter der Leitung von Kapellmeister Alexander Fischer mit einem fulminanten und dank der vielen Blechbläser durchdringenden Klang auch die letzten Gäste wieder zurück in den Saal.
»Dieser Titel erinnert uns an unser letztes Neujahrskonzert in 2019,« sagte Moderator und Posaunist Carsten Schäfer. Die Reise eines Flusses (Im Winter 1730 von James Swearing) begann mit Naturgeräuschen und einem Blockflöten-Solo, danach setzten leise die Klarinetten ein, bevor alle Instrumente zum Zug kamen. Sehr schön!
Das Wolgalied aus der Operette »Der Zarewitsch«, arrangiert von Orchestermitglied Otwin Balser, löste teils starke Emotionen aus. Nach dem Grönemeyer-Medley (»Männer«, »Mensch« und »Mambo«) kamen zu einem gemeinsam gespielten »Böhmischen Traum« die Spielleute hinzu. Die dritten Ovationen des Nachmittags waren fällig.
Und danach folgte - wie könnte es anders sein - der Radetzky-Marsch zum krönenden Abschluss eines durchweg gelungenen Konzertes.