Nominiert für den Demografiepreis

Buseck (ili). Der Landkreis Gießen hat 2018 die Initiative für jugendgerechte Kommunen ins Leben gerufen. Damit sollen vor allem junge Menschen in alle sie betreffenden Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Zugleich ist das Ziel, Angebote der Kinder- und Jugendarbeit landkreisweit sicherzustellen. Junge Menschen sollen so für die demokratische Teilhabe vor Ort sensibilisiert werden.
Die Initiative sieht vor, dass Kommunalparlamente aus ihren Reihen Jugendbeauftragte wählen, die als Bindeglied fungieren.
Am Donnerstag besuchte der Demografie-Beauftragte der Landesregierung und Chef der hessischen Staatskanzlei, Axel Wintermeyer, Großen-Buseck, um sich über das Projekt »Jugendgerechte Städte und Gemeinden - jugendgerechter Landkreis Gießen« zu informieren. Denn die Initiative ist für den hessischen Demografiepreis nominiert. Der Preis ist mit insgesamt 24 000 Euro dotiert und wird im September verliehen.
Der Jugenddezernent des Landkreis Gießen, Hans-Peter Stock, begrüßte den Staatsminister sowie Vertreter der mit der Initiative kooperierenden Kommunen Buseck, Laubach, Linden, Lollar, Pohlheim, Rabenau und Staufenberg. Simone Hackemann vertrat die erkrankte Ingrid Macht, die Fachdienstleitung der Kinder- und Jugendhilfe des Landkreis Gießen. Hackemann bekräftigte, dass die Jugend nicht nur bei Problemen Aufmerksamkeit verdiene.
»Wir wollen aus Kindern und Jugendlichen der Gemeinden Beteiligte machen«, erklärt Stock die Initiative des Landkreises. Ziel sei es, Ideen und Vorstellungen der jungen Menschen mit in die Gestaltung der Gemeinden einfließen zu lassen und sie zum Mitmachen zu motivieren.
Staatsminister Wintermeyer lobte die Initiative: »Es ist ein wichtiger Standortfaktor, wenn gerade die jüngere Generation in einer Region Wurzeln schlägt und diese zu ihrem Lebensort macht«, sagt er.
Zwei Projekte wurden vorgestellt: Luana Sommer, Jugendbeauftragte der Gemeinde Buseck, präsentierte »Jugend in die Wahllokale«. Das Projekt wirbt für mehr junge Wahlhelfer. In der Gemeinde wurden davon bereits 30 junge Menschen überzeugt.
Sven Iffland, Jugendpfleger der Stadt Staufenberg, stellte mit zwei Kindern das Projekt »SnaK-Box« vor, eine Initiative zur Abfall-Trennung.
»Ich halte es für unerlässlich, junge Menschen in die Gemeinschaft einzubinden«, sagt Wintermeyer: »Die Jugend ist unsere Zukunft«. Er sieht die jungen Leute zugleich in der Pflicht: »Die Jungen müssen auch etwas geben und sich engagieren wollen«, betont der Demografie-Beauftragte.
Jugenddezernent Stock sieht die Initiative gut gerüstet für die Verleihung im September: »Ich sehe uns schon unter den ersten drei Plätzen«, sagt er zuversichtlich. »Die Initiative hat Potenzial und ist woanders auch gut umzusetzen«, betont Stock.