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Hochwasser schon immer Thema

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Von: Siglinde Wagner

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Die historische Feuerwehrspritze von 1892, hier eine Aufnahme anlässlich des stehenden Festzugs zur 800-Jahre-Dorffeier in 2005. FOTO: SIW © Red

Buseck (siw). Die Freiwillige Feuerwehr Beuern feiert in diesem Jahr das 75-jährige Bestehen. Schon bald nach der Gründung der ersten Pflichtfeuerwehr nach dem Kanal- und Wasserleitungsbau im Jahr 1906 gab es junge Männer, die freiwillig den Einsatz an Hydranten übten und die Kernmannschaft für den Ernstfall bildeten. Ein Verfechter der Freiwilligkeit war seit dem Ende des Ersten Weltkriegs Ehrenbrandmeister Friedrich Wallbott.

Doch die Gemeindevertretung war dagegen, was aus heutiger Sicht unverständlich ist.

Brandanschlag auf den Martini-Turm

Nachdem während des Zweiten Weltkriegs eine Gruppe Hilfswilliger um Wallbott ihren hohen Ausbildungsstand in Gefährdungslagen unter Beweis gestellt hatten, wurde 1947 der lang gehegte Wunsch nach der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr erfüllt. Den Aufbau einer schlagkräftigen Wehr unterstützte die Gemeinde Beuern nun nach Kräften.

1955 konnte das Feuerwehrgerätehaus mit dem markanten Schlauchturm in der Struthwaldstraße eingeweiht werden. »Es verging ja kein Jahr, in dem es nicht zu Hochwassereinsätzen, Baumbeseitigungen nach Windfall und anderen Hilfeleistungen kam«, ist in der Chronik zu lesen. Besonders das extreme Hochwasser im Jahr 1966 ist im Gedächtnis der älteren Generation haften geblieben. Einer großen Herausforderung mussten sich die Einsatzkräfte bei einem Wohnhausbrand in der sehr engen Borngasse stellen. Über die Region hinaus bekannt wurde der spektakuläre Brandanschlag im Jahr 2005 auf den Martini-Turm auf dem Stirnberggelände und die 13 Jahre später komplett heruntergebrannte Halle des Motor-Sport-Clubs.

Neue Straße 29 lautet seit 2007 die Anschrift des Beuerner Gerätehauses. Es befindet sich am Ortsrand unterhalb der Rennstrecke. Über 20 Jahre hinweg wurde es geplant, mit einer beachtenswerten Eigenleistung gebaut. Auf einer Tafel im Foyer sind die 70 Namen von denjenigen aufgeführt, die von 2002 bis 2007 einen Großteil ihrer Freizeit für die Errichtung des Gebäudes und der Außenanlage zur Verfügung gestellt haben; dies häufig neben ihren Einsatz- und Ausbildungszeiten als aktive Kräfte. Überhaupt wäre die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr ohne das verlässliche Wirken vieler Ehrenamtlicher nicht denkbar.

An Fronleichnam (16. Juni) soll das 75-jährige Bestehen mit einer Feier am Gerätehaus gewürdigt werden. Der offizielle Teil mit Ansprachen und Ehrungen der beiden noch lebenden Gründungsmitglieder Walter Ranft und Ernst Kumpf sowie langjähriger Mitglieder beginnt um 10 Uhr. Anschließend wird das Blasorchester der TSG Steinbach für Frühschoppenstimmung sorgen. Später ist ein Auftritt von Roy Carell und Ben Glitter mit Pop- und Rockmusik geplant. Für das leibliche Wohl der Gäste wird gesorgt sein. Auf die Planung eines großen Jubiläumsfestes hat die Beuerner Feuerwehr wegen der pandemiebedingten Unwägbarkeiten verzichtet.

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