Gedenken in Buseck: »Man muss hellhörig bleiben«

Buseck (vh). Schon wieder eine Gedenkveranstaltung? So fragten Schüler der Klasse 10a der Gesamtschule Buseckertal am Sonntag, um sogleich selbst zu antworten: Nein, das hört nie auf. Das Gedenken an Auschwitz erlösche nie, solange Polizeiautos zum Schutz vor Synagogen stünden, über das Internet Hass verbreitet werde.
Man müsse hellhörig bleiben, damit das Kapital der Juden in Buseck nicht ausgelöscht werde. In Buseck und vielen anderen Gemeinden wurde der Ereignisse von 1938 gedacht.
Zum Erinnern an die Pogromnacht vom 9. November 1938 mit Auswirkungen im alten Ortskern um die Kaiserstraße und den Anger, hatte die Arbeitsgruppe »Anger 10« zum Gedenken an die ehemalige Synagoge eingeladen. Unterstützer waren der SPD-Ortsverein, die Friedensgruppe, Bündnis 90/Die Grünen, Claudia und Jürgen Kuhn, die evangelische Kirchengemeinde und Bürgermeister Erhard Reinl. Rund 60 Personen gesellten sich am Sonntag um 16 Uhr dazu. Dirk Haas erinnerte an die ersten elf Stolpersteine die im Frühjahr in Buseck verlegt wurden und schlug den Bogen zur aktuellen Lage der Flüchtlinge, antidemokratischen Entwicklungen in Deutschland und zuletzt zum 9. November als Tag des Mauerfalls 1989.