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Drinnen Baustelle, draußen Folk-Musik

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Die Synagoge in Buseck wird derzeit saniert, was rund 200.000 Euro kosten soll. Um auf die Bauarbeiten hinzuweisen, gab es nun ein Folk-Konzert.

Viel Gesellschaft, gute Musik und bestes Wetter waren eine super Voraussetzung für das Konzert vor der ehemaligen Synagoge in Großen-Buseck: Am Sonntag spielte die Band »Old Box« auf dem Anger einer bunten Mischung aus Rock, Pop und Irish Folk.

»Old Box«, das sind Michael Höchst aus Buseck und Bernd Kulig aus Wetzlar. »Wir spielen wie eine alte Jukebox alles, was sich unser Publikum wünscht«, erklärte Kulig das musikalische Repertoire. Unterstützt wurden sie dabei von Sängerinnen des Chors »Tonikum« der Musikschule Buseck.

Hoffen auf Förderung

Nach diesem Auftritt ging es etwas traditioneller zu: Die Gruppe »Holzrädchen« spielte deutsche Lieder und Tänze auf historischen Instrumenten, wie dem französischen Dudelsack, der Drehleier und Zithern aus dem Thüringer Wald.

Neben dem Konzert stand auch die Synagoge offen: Hier wurde in den vergangenen Monaten viel Arbeit investiert, damit in einigen Jahren auch Konzerte im Inneren des Gebäudes möglich sind. Im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung, das Gebäude als Veranstaltungsort zu erhalten.

Zusätzlich sollen im ersten Stock Räume für Vereine entstehen. Rund 70 Stunden Eigenarbeit wurden in den vergangenen drei Monaten von freiwilligen Helfern des Freundeskreises Anger 10 erbracht. Dazu gehörten vor allem die Abrissarbeiten im Inneren des ehemaligen Gebetsraumes: Drei Wände wurden eingerissen und so vier kleine Räume in einen großen verwandelt. In nächster Zeit soll dann auch der Rückbau des Kamin erfolgen, der derzeit noch mitten durch den Raum führt – hier sind allerdings Profis gefragt. »In zwei Jahren werden wir dann hoffentlich mit den Innenarbeiten fertig sein«, sagte Bürgermeister Dirk Haas bei der Besichtigung des Gebäudes. Insgesamt sind etwas mehr als 200 000 Euro für die Sanierung der ehemaligen Synagoge veranschlagt: »Eine durchaus großzügige Schätzung«, erklärte Haas. Diese Summe muss die Gemeinde aber mitnichten alleine aufbringen: Hier kann man auf eine Förderung aus dem Programm »Stadtumbau in Hessen« hoffen. Aber ein Problem, was noch zu lösen ist, ist die geplante Barrierfreiheit des Gebäudes. Denn das ist eine Voraussetzung für die Förderwürdigkeit des Projekts. Möglich sind eine Rampe oder eine Art Aufzug, ähnlich wie am Thal’schen Rathaus, erklärte Haas. Dass die Gemeinde für die Sanierung Geld bekommen werde, sei klar: »Die Frage ist aber momentan nur noch wie viel«, sagte Haas.

Bis es soweit ist, sollen auch weiterhin Konzerte vor der ehemaligen Synagoge stattfinden, um immer wieder Aufmerksamkeit auf das Sanierungsprojekt zu lenken und den Anger als einen zentralen Platz Großen-Busecks mit Leben zu füllen.

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